142.
1. Ephoros und viele andere Geschichtsschreiber sagen, es gebe 75 Völker und Sprachen,1 wobei sie von dem folgenden Satz des Moses abhängig sind: „Die S. a120 Gesamtzahl der Seelen aus dem Haus Jakobs, die nach Ägypten kamen, war 75.“2
2. Es scheint auch tatsächlich 72 Grundformen von Sprachen zu geben, wie unsere heiligen Schriften überliefern,3 während die übrigen, die es in großer Zahl gibt, durch die Vermengung von zwei oder drei oder auch noch mehr Mundarten entstehen.
3. Unter Mundart versteht man eine Sprachform, die die besondere Eigenart eines Ortes zeigt, oder eine Sprachform, die die besondere oder gemeinsame Eigenart eines Volkes zeigt.4
4. Die Griechen behaupten, daß Mundarten nur die fünf bei ihnen gesprochenen seien, nämlich die attische, die ionische, die dorische, die äolische und als fünfte die allgemeine (hellenistische) Mundart, während die Sprachen der Barbaren an Zahl unbegrenzt seien und nicht Mundarten( (xxx) dialektoi) sondern nur Sprachen ((xxx) glossai) genannt werden könnten.5
Ephoros FGrHist 70 F 237. ↩
Gen 46,27. ↩
Die Stelle ist in den erhaltenen Schriften nicht zu finden; vgl. Pseudocl. Homilien 18,4. ↩
Zur Definition vgl. Strom VI 129,1; Johannes Philoponos (xxx) (Steph. Thes. VIII Col. 313); Gregorius Corinthius (xxx) p. 9 Schäfer. ↩
Vgl. z.B. Schol. Dionys. Thr. p. 14,15; 303,2 Hilgard u. öfter. ↩
