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Celsus führt auch eine andere Stelle von Plato an, die so lautet: „ Ich habe mir vorgenommen, hierüber noch ausführlicher zu reden; denn vielleicht dürfte etwas von dem Gegenstande meiner Rede deutlicher werden, wenn dies ausgesprochen ist. Es gibt nämlich ein wahres Wort, zuwider dem, der auch nur etwas von solchen Dingen zu schreiben wagt, das, oftmals von mir schon früher ausgesprochen, doch auch jetzt scheint gesagt werden zu müssen. Es sind für jedes Ding drei Stücke, durch welche die Erkenntnis zustande kommen muß, das S. 538 vierte aber ist diese1 , als das fünfte muß man das setzen, was eben erkennbar und wahr ist. Das erste von ihnen ist der Name, das zweite die Rede, das dritte das Bild und das vierte die Erkenntnis.“ Hierzu möchten wir bemerken, dass „als Stimme des Rufenden in der Wüste“2 Johannes vor Jesus in ähnlicher Weise wie „der Name“ bei Plato eingeführt wird, dass aber „der zweite“ nach Johannes der von diesem angekündigte Jesus ist, auf den sich der Ausspruch bezieht: „Das Wort ward Fleisch“3 , entsprechend „der Rede“ bei Plato. Dieser nennt „das dritte das Bild“; wir aber gebrauchen den Ausdruck „Bild“ um etwas anderes damit zu bezeichnen, und wollen deshalb bestimmter sagen, ein Abbild der Wunden4 , das nach dem Wort in der Seele entsteht, dies sei der Christus in jedem, verliehen von Christus, dem Worte5 . Ob aber „die Weisheit“, die Christus ist, die „in den“ nach unserer Lehre „Vollkommenen“ wohnt6 , „dem vierten“ bei Plato, „der Erkenntnis“ entspreche, das wird wissen, wer dazu fähig ist.
