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Da also Celsus das Wesen des Geistes Gottes nicht kennt, so ist die folgende Bemerkung von ihm ohne Wert: " Weil denn der Sohn Gottes, der in einem menschlichen Leibe geboren ward, ein Geist von Gott her ist, so möchte wohl selbst der Sohn Gottes nicht unsterblich sein." Er widerspricht sich dann selber, wenn er sich einbildet, einige unter uns würden nicht zugeben, dass "Gott ein Geist sei", sondern dies nur von "dem Sohne Gottes" behaupten, und glaubt dem entgegentreten zu können, indem er sagt: **"Kein Geist S. 627 ist von einer solchen Natur, dass er ewig dauern könnte". Das ist gerade so, wie wenn er auf unsere Äußerung, Gott sei ein verzehrendes Feuer"1 , erklärte, "kein Feuer sei von solcher Natur, dass es ewig dauern könnte". Er sieht dabei nicht, in welchem Sinne wir unseren Gott "ein Feuer" nennen, und welches die Dinge sind, die er verzehrt, nämlich die Sünden und die Schlechtigkeit. Denn es geziemt dem gütigen Gott, nachdem ein jeder im Kampfe gezeigt hat, was für ein Streiter er gewesen ist2 , mit dem Feuer der Strafen die Schlechtigkeit zu verzehren.
Er legt uns dann wieder eine Behauptung in den Mund, die wir nicht aufstellen, dass " Gott seinen Geist habe aushauchen müssen3 . Hieraus folge, dass Jesus nicht mit seinem Leibe auferstehen konnte. Denn Gott würde den Geist, den er gegeben hatte, nicht wieder zurückgenommen haben, wenn er durch die4 Natur des Leibes befleckt gewesen wäre." Es wäre nun töricht, wenn wir diesen Behauptungen, die von uns herrühren sollen, in Wirklichkeit aber uns fremd sind, entgegentreten wollten.
