24.
Im Anschluß an seine vom Mithrasdienst ausgehende Erörterung stellt Celsus in Aussicht, dass, „ wer einen gewissen Geheimdienst der Christen mit dem“ vorher erwähnten „Geheimdienst der Perser zusammen prüfen, beide miteinander vergleichen und auch die christlichen Geheimnisse enthüllen wolle, der würde auf diese Weise finden, was für ein Unterschied zwischen ihnen besteht“. Sonst hat unser Gegner, wo er Namen S. 559 von Sekten anzugeben wußte, die, von welchen er nach seiner Meinung Kenntnis besaß, anzuführen nicht gezögert; hier aber, wo dies nötiger gewesen wäre, wenn er wirklich das Wissen besaß, wo er hätte zeigen müssen, welche Sekte sich des von ihm beschriebenen „Diagramms“ bedient, da hat er dies nicht getan.
Was er sagt, läßt mich indessen annehmen, dass er die Beschreibung, die er von dem Diagramm gibt, teilweise aus mißverstandenen Meinungen der höchst unbedeutenden Sekte der Ophianer gebildet hat. Die Wißbegierde hat uns veranlaßt, das Diagramm kennzulernen. Wir haben dort Erdichtungen von Menschen gefunden, die, wie Paulus sagt, „sich in die Häuser einschleichen und Weiber gefangen nehmen, die, mit Sünden beladen und von allerlei Begierden umgetrieben, immer lernen wollen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können“1 . Das Diagramm sah jedoch so wenig glaubwürdig aus, dass nicht einmal die leicht zu täuschenden „Weiber“, nicht einmal die ungebildeten Leute, die geneigt sind, sich durch jede beliebige Wahrscheinlichkeit hinreißen zu lassen, dem Diagramm Glauben schenkten. Obwohl wir nun weit in der Welt herumgekommen sind und überall die Männer aufgesucht haben, die sich für Gelehrte ausgaben, so haben wir doch niemand angetroffen, der die Lehren des Diagramms verkündigt hätte.
vgl. 2 Tim 3,6.7 ↩
