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Nach diesem von uns untersuchten Abschnitt seiner Schrift wiederholt Celsus, als hätte er sich vorgenommen, sein Buch irgendwie mit vielen Worten recht groß zu machen, in etwas anderen Ausdrücken so ziemlich dieselben von uns ein wenig weiter oben bereits untersuchten Anklagen, die so lauten: „Noch weit einfältiger aber ist es, auch einige Tage der Weltschöpfung zuzuteilen bevor es Tage gab1 . Denn als der Himmel noch nicht entstanden und die Erde noch nicht fest gegründet war, auch die Sonne sich S. 610 noch nicht in ihrer Bahn bewegte, wie konnte es da Tage geben?“ Denn worin unterscheidet sich diese Stelle von der späteren, wo es heißt: „ Ferner aber wollen wir die die Sache von Anfang an vornehmen und überlegen, ob nicht der erste und größte Gott abgeschmackt wäre, wenn er befiehlt:'Es geschehe dies und ein anderen oder drittes' und wenn er an dem einen Tage nur soviel verfertigt, am zweiten aber wiederum soviel mehr, und auch am dritten, vierten, fünften und sechsten2 “
Dem Sinne nach haben wir schon über die Worte: `[„Wenn er befiehlt: 'Es geschehe dies und ein anderes oder drittes'“** gesprochen, als wir die Stelle anführten: „ Er sprach und sie sind geworden, er gebot und sie wurden geschaffen“3 , wobei wir betonten, dass der unmittelbare Weltschöpfer der Sohn Gottes sei, das Wort und gleichsam Selbstschöpfer der Welt, während der Vater des Wortes dadurch in erster Linie Weltschöpfer sei, dass er seinem eigenen Sohne, dem Wort, aufgetragen habe, die Welt zu schaffen.
Darüber aber, dass am ersten Tage „das Licht“ entstanden ist, am zweiten „die Feste“, dass am dritten [die Wasser] „unter dem Himmel“ zu ihren Sammelpunkten zusammengeführt worden sind, und dass so die Erde das hat aufsprießen lassen, was von der Naturkraft allein besorgt wird, und dass am vierten Tage„ die Lichter und Sterne“ [entstanden sind], und am fünften die Tiere des Meeres, und am sechsten die Tiere auf dem Festland und „der Mensch“4 , - darüber haben wir nach unserem Vermögen in dem Kommentar zur Genesis bereits gesprochen. Auch haben wir uns S. 611 etwas weiter oben gegen die Leute gewandt, die nach der gewöhnlichen Auffassung der Schrift für die Schöpfung der Welt einen Zeitraum von sechs Tagen in Anspruch nehmen, und haben dabei die Stelle angeführt: „Dies ist das Buch von der Entstehung des Himmels und der Erde, da sie erschaffen wurden, an welchem Tage Gott den Himmel und die Erde gemacht hat“5 .
