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Celsus scheint es gleichsam vergessen zu haben, dass es seine Aufgabe ist, wider die Christen zu schreiben, wenn er dann fortfährt: „ Ein gewisser Dionysios, ein ägyptischer Musiker, mit dem er bekannt geworden, habe ihm gesagt, dass die Zauberei nur über ungebildete und sittlich verdorbene Leute etwas vermöge, dagegen Philosophen gegenüber kraftlos sei, da diese für eine gesunde Lebensweise Vorsorge getroffen hätten“ Wäre es nun unsere Aufgabe, jetzt eine Abhandlung über die Zauberei zu liefern, so könnten wir zu dem, was wir oben darüber bemerkt haben, noch einiges wenige hinzufügen; weil jedoch nur das zu der Schrift des Celsus Passende berührt werden soll, so sagen wir über die Zauberei folgendes: Wer untersuchen will, ob wohl auch einmal Philosophen durch sie beeinflußt werden können oder nicht, mag die Schrift des Moiragenes über die denkwürdigen Vorkommnisse im Leben des Zauberers und Philosophen Apollonios von Tyana nachlesen. Moiragenes, der kein Christ, sondern ein Philosoph war, berichtet, die Zauberkunst des Apollonios habe auf einige nicht unbedeutende Philosophen, die ihn als einen bloßen Gaukler aufgesucht hätten, großen Eindruck gemacht; unter diesen nennt er, wenn ich nicht irre, auch den berühmten Euphrates und S. 581 einen Epikureer. Dem gegenüber können wir auf Grund eigener Erfahrung versichern, dass die Jünger Jesu, die den allmächtigen Gott verehren, wie der christliche Glaube es verlangt, und so leben, wie sein Evangelium lehrt, und die vorgeschriebenen Gebote bei Tag und Nacht mit großem Eifer und gebührender Ehrfurcht verrichten, weder durch Zauberei noch durch Dämonen zu überwinden sind. Denn wahrlich, „ein Engel des Herrn wird sich rings um die lagern, die ihn fürchten, und sie erretten“1 von jeglichem Übel; und von „den Engeln der Kleinen“ in der Gemeinde, denen die Aufsicht über diese anvertraut ist, sagt die Schrift, dass sie „allezeit das Angesicht des Vaters in den Himmeln schauen“2 . Wie „das Angesicht“ und „das Schauen“ zu verstehen sei, lassen wir dahingestellt.
