68.
Wenn uns deshalb Celsus fragt, „ wie wir glauben, zur Erkenntnis Gottes zu gelangen, und wie zu ihm gerettet zu werden“, S. 621 so wollen wir ihm zur Antwort geben: Das Wort Gottes, das denen zuteil wird, die es suchen oder aufnehmen, wenn es sich ihnen offenbart1 , ist mächtig genug, den Vater erkennen zu lehren und zu offenbaren, der vor der Erscheinung des Wortes nicht gesehen wurde. Und wer anders ist imstande, die Seele des Menschen zu retten und zum allmächtigen Gott hinzuführen, als Gott, das Wort? Denn dieses „das im Anfang bei Gott war“2 , ist aus Liebe zu denen „Fleisch geworden“3 , die mit dem Fleisch verbunden und Fleisch geworden sind, um von diesen erkannt zu werden, die es nicht zu schauen vermochten, insofern es „das Wort und bei Gott und selber Gott war“4 . Dieses Wort, von dem man in körperlicher Weise redet, und das als „Fleisch“ verkündigt wird, ruft die zu sich, die Fleisch sind, um zuerst zu bewirken, dass sie nach dem Worte, welches Fleisch geworden ist, gestaltet werden, und sie dann zu solcher Höhe zu erheben, dass sie es schauen als das, was es war, ehe es Fleisch geworden ist; so dass sie Segen empfangen, und aus dem Stande nach dem Fleisch5 aufgestiegen, sprechen können: „Wenn wir auch Christus einst dem Fleische nach gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr6 “7 . Er „ist Fleisch geworden“ und da er Fleisch geworden, „hat er unter uns Wohnung genommen“8 , und befindet sich nicht außer uns. Und da er Wohnung nahm und unter uns weilte, so ist er nicht in seiner ersten Gestalt geblieben, sondern hat uns auf „die Höhe des“ geistigen „Berges“ hinaufgeführt9 und uns seine herrliche Gestalt und dem Glanz seiner Kleider gezeigt; und nicht allein seine Gestalt hat er uns sehen lassen, sondern auch die des geistigen Gesetzes, das der „in Herrlichkeit“ mit Jesus erschienene „Moses“ bedeutet.
Er zeigte uns auch alle Weissagung, die auch nach der Menschwerdung nicht stirbt, sondern in den Himmel aufgenommen wird, deren Sinnbild „Elias“ war. Wer aber S. 622 dies betrachtet hat, dürfte wohl sprechen: „Wir schauten seine Herrlichkeit, seine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“10 . Celsus hat nun in recht ungeschickter Weise das erdichtet, was wir, wie er meint, auf seine Frage hin: „ wie wir glauben, zur Erkenntnis Gottes gelangen und zu ihm gerettet werden zu können,“ sagen würden. Wir aber möchten ihm darauf die vorstehende Antwort gegeben haben.
