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Im folgenden beliebte es dem Celsus, zu „den göttlichsten Völkern von Anfang an die Chaldäer“ zu rechnen, von denen her sich die trügerische Sterndeutekunst unter die Menschen verbreitet hat. Aber auch „Magier“ reiht Celsus unter „die göttlichsten Völker“ ein, von denen aus die nach ihnen benannte Magie auch zu den übrigen Völkern gekommen ist, zum Untergang und Verderben derjenigen, die sich mit ihr befassen. Was „die Ägyptier“ betrifft, so S. 638 gingen sie zwar, wie oben gesagt, auch nach der Ansicht des Celsus in die Irre; sie hatten nämlich großartige Säulenhallen um ihre Tempel, die sie heilig hielten, drinnen aber nichts anderes als „Affen oder Krokodile“ oder Ziegen oder Schlangen oder ein1 Tier; nun aber beliebte es dem Celsus, auch „das ägyptische Volk als ein ganz göttliches“ und zwar „von Anfang an“, zu erklären, vielleicht deshalb, weil es „von Anfang an“ den Juden feindlich gegenüberstand. Auch „die Perser“, die ihre Mütter heiraten und sich mit ihren Töchtern fleischlich vermischten, sind in den Augen des Celsus ein „göttliches Volk“, aber auch „die I n d e r “, von denen einige, wie er an einer früheren Stelle sagte, auch Menschenfleisch genießen. Dergleichen Dinge lassen sich „die Juden“, vor allem die der Vorzeit, nicht zuschulden kommen; trotzdem bezeichnet sie Celsus nicht nur nicht als „sehr göttlich“, sondern als „ dem baldigen Untergange geweiht“ Wie ein Seher verkündet er nun dies Geschick, das sie treffen soll; er übersieht all die Fürsorge Gottes für die Juden und ihre alte, ehrwürdige Verfassung, es entgeht ihm, dass „durch ihren Fehltritt den Heiden das Heil zuteil geworden ist“, dass „ihr Fehltritt der Reichtum der Welt und ihr Versagen der Reichtum der Heiden ist“2 , „bis die Fülle der Heiden eingegangen ist“, damit hierauf „das ganze Israel“, das Celsus nicht kennt, „gerettet werde“3 .
