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Will jemand aber auch die Erdichtungen jener Gaukler kennenlernen, durch die sie, unter dem Vorgeben, im Besitze gewisser Geheimnisse zu sein, die Leute für ihre Lehre gewinnen wollen, ohne es jedoch recht zu können, so möge er vernehmen, was man sie zu sagen lehrt. wenn sie den von ihnen so genannten „Wall der Schlechtigkeit“ durchschritten haben: „Die S. 568 für die Ewigkeit gebundenen Tore der Archonten, den einsamen König, die Fessel der Blindheit, die sorglose Vergessenheit begrüße ich, die erste Macht, die durch den Geist der Vorsehung und durch Weisheit behütet ist, von wo ich gesendet werde lauter und rein, ein Teil bereits des Lichtes vom Sohn und vom Vater. Die Gnade sei mit mir, ja Vater, sie sei mit mir!“ Hier fängt nach ihrer Angabe die Ogdoas an. Hierauf werden sie gelehrt, während sie den Jaldabaoth, den sie so nennen, durchschreiten, diese Worte zu sprechen:„Du aber, der du der erste und siebente bist, dazu geboren, mit Selbstvertrauen zu gebieten, Jaldabaoth, herrschendes Wort des reinen Verstandes, vollkommenes Werk für Sohn und Vater, indem ich in dem Gepräge eines Bildes das Sinnbild des Lebens heranbringe, habe ich der Welt das Tor geöffnet, welches du für deine Zeit geschlossen hattest, und gehe wiederum frei vorbei an deiner Macht. Die Gnade sei mit mir, ja Vater, sie sei mit mir!“ Dieser Herrscher mit der Löwengestalt steht nach ihrer Versicherung mit dem Stern Phainon1 in Beziehung.
Wer dann den Jaldabaoth hinter sich hat und bei dem Jao2 angekommen ist, von dem glauben sie, dass er sprechen müsse: „Du aber, Jao, Herrscher über die verborgenen Geheimnisse des Sohnes und Vaters, der du leuchtest zur Nachtzeit, du zweiter und erster, Fürst des Todes, von dem Unschuldigen ein Teil, indem ich dir jetzt die eigene ergebene Gesinnung als Sinnbild bringe, bin ich bereit, an deinem Reich vorüberzugehen. Du hast den durch dich Gewordenen mit lebendigem Worte gekräftigt. Die Gnade sei mit mir, Vater, sie sei mit mir!“ Darauf3 S. 569 den Sabaoth4 , den man, wie sie glauben so anreden muß: „Herrscher des fünften Reiches, Fürst Sabaoth, Verteidiger des Gesetzes deiner Schöpfung, die durch Gnade befreit wird, durch eine mächtigere Pentas, sieh das tadellose Sinnbild deiner Kunst, im Bilde eines Abdpucks bewahrt, einen Leib durch die Pentas befreit, und laß mich vorbeiziehn! Die Gnade sei mit mir, Vater, sei mit mir!“ ...Sodann5 den Astaphaios6 , den man nach ihrer Meinung folgendermaßen anzusprechen hat: „Astaphaios, Herrscher des dritten Tores, Hüter der Urquelle des Wassers, sieh mich an als einen Geweihten, der durch den Geist der Jungfrau gereinigt ist, und laß mich vorbei, der du das Wesen der Welt schaust. Die Gnade sei mit mir, Vater, sie sei mit mir!“ Nach diesem7 den Ailoaios8 , zu dem man, wie sie meinen, solche Worte sagen muß: „Ailoaios, Herrscher des zweiten Tores, laß mich vorbei, ich bringe dir das Sonnbild deiner Mutter, die Gnade, die in den Kräften der Mächte verborgen ist. Die Gnade sei mit mir, Vater, sie sei mit mir!“ Als letzten nennen sie den Horaios9 und meinen zu ihm sprechen zu müssen: „Der du furchtlos den Wall des Feuers überschritten und die Herrschaft über das erste Tor erhalten hast, Horaios, laß mich vorbei! Denn du siehst das Sinnbild deiner Macht gestürzt durch das Bild des Baumes des Lebens, ein Abbild, das nach der Ähnlichkeit mit dem Unschuldigen genommen ist. Die Gnade sei mit mir, Vater, sie sei mit mir!“
