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Der göttliche Geist in Moses führt uns die ersten Menschen vor, wie sie eine göttliche Stimme und Weisungen hören und bisweilen Engel Gottes sehen, die S. 403 zu ihnen kommen1 . Denn es war billig, dass die menschliche Natur am Anfange der Welt eine kräftigere Unterstützung erhielt, bis sie ihren Verstand entwickelte, ihre sonstigen Vorzüge ausbildete, Künste und Gewerbe erfand und sich so in den Stand setzte, ein selbstständiges Leben führen und der steten Vormundschaft und Pflege und wunderbaren Erscheinung jener Wesen, die dem Willen Gottes dienen, entbehren zu können. Daraus ergibt sich aber die Unwahrheit der Behauptung, „die Menschen seien am Anfang von Tieren geraubt und gefressen, Tiere aber von Menschen durchaus nicht gefangen worden“. Hieraus ist nun weiter klar, dass auch der folgende Ausspruch des Celsus unwahr ist: „ Daher hat Gott in dieser Hinsicht wenigstens die Menschen eher den Tieren unterworfen.“ Denn „Gott hat nicht die Menschen den Tieren unterworfen“, er hat im Gegenteil bewirkt, dass die Menschen mit ihrem Verstand und mit den künstlichen Hilfsmitteln, die dieser zu erfinden vermag, die Tiere in ihre Gewalt bringen können. Denn ohne göttlichen Beistand hätten die Menschen nicht die Mittel gefunden, sich gegen die Tiere zu schützen und ihrer Herr zu werden.
vgl. Gen 2,16 f; 3,9 ff ↩
