11.
Celsus will dann zeigen, dass unsere Lehre von einer „Sintflut oder einem Weltbrande“ weder etwas Wunderbares noch Neues enthalte; er meint, wir hätten „die Erzählungen, die sich hierüber bei Griechen oder Nichtgriechen finden, mißverstanden“ und in diesen Dingen nur unseren eigenen Schriften Glauben geschenkt. Er sagt: „Es kamen zu ihnen auch diese Lehren, die sie von jenen halb gehört hatten, dass nämlich beim Umlauf langer Zeiträume und bei der Wiederkehr und dem Zusammentreffen der Gestirne Weltbrände und Überschwemmungen eintreten, und dass nach der letzten Überschwemmung unter Deukalion der Kreislauf nach dem Wechsel aller Dinge (nun) eine Verbrennung fordert. Dies hat bewirkt, dass sie in irrtümlicher Annahme sagen, Gott werde wie ein Peiniger Feuer tragend auf die Erde herabsteigen.“ Wir geben zur Antwort: Es nimmt mich Wunder, dass Celsus, der viel gelesen hat und sich brüstet, viele Geschichten zu kennen, von dem Alter des Moses nicht besser unterrichtet ist, den einige griechische Geschichtsschreiber zum Zeitgenossen des Inachos, des Vaters von Phoroneus, machen, dessen hohes Alter auch die Ägyptier und die phönizischen Geschichtsschreiber gelten lassen1. Wer Lust hat, mag die zwei Bücher des Flavius Josephus Über das Alter des jüdischen Volkes lesen, um zu erkennen, dass Moses viel älter ist als jene Schriftsteller, die das Eintreten von „Überschwemmungen und Weltbränden beim Umlauf langer Zeiträume“ in der Welt annehmen. Gerade S. 309 diese Dinge sollen, wie Celsus sagt, Juden und Christen nur „halb gehört“ und, weil sie diese Lehre von dem Weltbrande nicht begriffen, gesagt haben, „dass Gott wie ein Peiniger Feuer tragend auf die Erde herabsteigen werde“.
Vgl. Clemens Al., Strom. I 21, 101 ff. (II 64 ff. Stählin). ↩
