1. Kapitel1
Dem Cyprianus und den Mitpresbytern in Karthago entbietet Caldonius seinen Gruß.
Die Not der Zeit verbietet es uns, so ohne weiteres den Frieden zu gewähren. Aber ich muß euch mitteilen, daß einige, die geopfert hatten, nach abermaligem Verhör des Landes verwiesen worden sind. Damit haben sie meines Erachtens ihr früheres Vergehen gesühnt, da sie ihre Besitzungen und Häuser aufgeben mußten und bußfertig Christus nachfolgten. So sind denn Felix, der unter Decimus dem Presbyterium diente und mir aufs engste verbunden ist (ich kenne gerade diesen Felix besonders genau), nebst seiner Gattin Victoria und Lucius wegen ihres Glaubens verbannt worden und haben ihre Besitzungen verlassen müssen, die nun der Staat in Händen hält. Bei der gleichen Verfolgung aber wurde auch ein Weib namens Bona von ihrem Manne zum Opfern hingeschleppt; sie erhielt jedoch ihr Gewissen unbefleckt, aber die anderen hielten ihre Hände S. 79 und brachten so das Opfer dar. Sie aber wehrte sich dagegen und rief: „Nicht ich, sondern ihr habt es getan!“ und so wurde auch sie mit Verbannung bestraft. Diese alle haben mich nun um den Frieden angegangen und gesagt: „Wir haben den Glauben wiedergewonnen, den wir verloren hatten, und haben bußfertig Christus öffentlich bekannt.“ Obwohl ich aber der Ansicht bin, daß sie den Frieden erhalten sollten, habe ich sie dennoch auf eure Entscheidung verwiesen, um nicht den Anschein zu erwecken, als wollte ich mir unbesonnenerweise eine zu erwecken, als wollte ich mir unbesonnenerweise ein Urteil anmaßen. Wenn ihr daher in gemeinsamer Beratung einen Beschluß gefaßt habt, so schreibt er mir!
Grüßet die Unseren! Unsere Brüder grüßen euch. Ich wünsche euch alles Glück und Wohlergehen!
Inhalt des Briefes 24: Bischof Caldonius berichtet Cyprian, daß einige Gefallene nachträglich durch mutiges Bekenntnis ihre Schuld wieder gutgemacht haben. Bevor er sie aber wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufnimmt, will er sich der Zustimmung seines Amtsgenossen in Karthago versichern, den er deshalb um seine Meinung fragt.Stilistisch zeigt auch dieser Brief starke Mängel.Geschrieben im Jahre 250. ↩
