1. Kapitel1
Cyprianus entbietet dem Maximus und Nicostratus sowie den übrigen Bekennern seinen Gruß.
Nachdem ihr, meine Teuersten, schon häufig genug aus meinen Briefen ersehen habt, welche Verehrung ich S. 150 euch als Bekennern und welche Liebe ich euch als engverbundenen Brüdern entgegenbringe, so bitte ich euch auch, diesem meinem Schreiben zu vertrauen und beizupflichten, in dem ich nur für euch und um eures rühmlichen Verhaltens willen die Feder ergreife und in aufrichtiger Treue Sorge trage. Denn es bedrückt und betrübt mich, ein unerträglicher Kummer preßt mein erschüttertes und fast gebrochenes Herz zusammen, da ich erfahren mußte, ihr hättet dort (in Rom) im Widerspruch mit Gottes Anordnung, im Widerspruch mit dem evangelischen Gesetz und mit der Einheit der katholischen Satzung eure Zustimmung dazu gegeben, daß ein anderer Bischof gewählt, das heißt: daß eine andere Kirche — was weder recht ist noch geschehen darf — eingesetzt, daß Christi Glieder zerrissen, daß die eine Seele und der eine Leib der Herde des Herrn in zwei feindliche Teile gespalten werden. Deshalb bitte ich euch, wenigstens an dieser unerlaubten Trennung unserer Brüdergemeinde nicht festzuhalten, sondern im Gedenken an euer Bekenntnis und die göttliche Überlieferung zu der Mutter zurückzukehren, aus der ihr hervorgegangen und von der ihr zur jubelnden Freude eben dieser Mutter zu eurem Bekennerruhme gelangt seid.
Inhalt des Briefes 46: Eine mächtige Stütze für die Partei Novatians bildeten die Bekenner, die sich ihm angeschlossen hatten. An diese wendet sich Cyprian auf Grund seiner früheren Beziehungen in diesem Schreiben mit der eindringlichen Mahnung, zu der einen Mutterkirche zurückzukehren.Die Aushändigung des vorliegenden Briefes an die Bekenner macht der Verfasser von der Zustimmung Cornelius abhängig, dem der Subdiakon Mettius gleichzeitig noch das nachfolgende Schreiben zu überreichen hat.Geschrieben im Jahre 251. ↩
