1. Kapitel1
Cyprianus entbietet dem Bruder Caldonius seinen Gruß.
Wir haben, teuerster Bruder, deinen Brief erhalten, der so besonnen und voll reinen Glaubens ist. Wir wundern uns auch gar nicht, wenn ein so bewanderter und in der Heiligen Schrift des Herrn so erfahrener Mann wie du in allem mit Vorsicht und Überlegung handelt. Bezüglich der Erteilung des Friedens an unsere Brüder hast du ganz richtig geurteilt; denn sie haben sich ihn ja durch wahre Buße und durch das ruhmvolle Bekenntnis des Herrn wieder erworben und sind nun gerechtfertigt worden durch ihre eigenen Worte, durch die sie sich vorher verdammt hatten. Nachdem sie also jedes S. 80 Vergehen gesühnt und die frühere Befleckung unter dem Beistand des Herrn durch ihren nachmaligen Glaubensmut getilgt haben, brauchen sie nicht länger zu den Füßen des Teufels gleichsam hingestreckt am Boden zu liegen, sie, die des Landes verwiesen und aller ihrer Güter beraubt sich wieder aufgerichtet haben und auf Christi Seite getreten sind. Ja, möchten nur auch die anderen nach ihrem Falle auf diese Weise Buße tun und in ihren früheren Stand wieder zurückgelangen! Damit du nun weißt, wie wir uns gegen die Zudringlichen verhalten haben, die so ohne weiteres und mit Ungestüm den Frieden erzwingen wollen, schicke ich dir ein Buch2 nebst fünf Briefen3, die ich an den Klerus, an das Volk und auch an die Märtyrer und Bekenner gerichtet habe. Auch den meisten unserer Amtsgenossen habe ich diese Briefe zugesandt. Sie waren mit dem Inhalt einverstanden und erwiderten: gemäß dem katholischen Glauben hielten auch sie an dem nämlichen Verfahren fest. Das gleiche sollst auch du an so viele unserer Amtsgenossen mitteilen, als du nur kannst, damit bei allen ein und dasselbe Vorgehen und volle Übereinstimmung entsprechend den Vorschriften des Herrn beobachtet wird.
Ich wünsche dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!
Inhalt des Briefes 25: Cyprian erklärt zu der im vorigen Brief ausgesprochenen Auffassung des Bischofs Caldonius seine Zustimmung und sendet ihm eine Schrift nebst fünf Briefen, die bereits die Billigung zahlreicher anderer Amtsgenossen gefunden haben.Geschrieben im Jahre 250. ↩
Vielleicht die Schrift: „De lapsis“ in der ersten Fassung. ↩
Wahrscheinlich Brief 15―19. ↩
