1. Kapitel1
Cyprianus entbietet den Presbytern Moyses und Maximus sowie den übrigen Bekennern, seinen geliebtesten Brüdern, seinen Gruß.
Von dem Ruhm eures Glaubens und eurer Tugend, ihr tapfersten und seligsten Brüder, wußte ich schon seit längerer Zeit vom Hörensagen, und ich empfand herzliche Freude und lebhafte Genugtuung darüber, daß euch die besondere Gnade unseres Herrn durch das Bekenntnis seines Namens zur Krone vorbereitet hat. Denn ihr seid die Vorkämpfer und Führer in dem Kampf unserer Tage geworden und habt das Banner des himmlischen Heeres entfaltet. Ihr habt den geistlichen Streit, der nach dem Willen Gottes jetzt ausgefochten wird, mit euren Heldentaten eröffnet. Ihr habt die ersten Anstürme des emporlodernden Krieges durch eure unbewegliche Stärke und unerschütterliche Standhaftigkeit S. 87 gebrochen. Davon ist der glückliche Anfang des Kampfes ausgegangen, damit haben sich die günstigen Aussichten auf den Sieg erschlossen. Hier ist es vorgekommen, daß Bekenner durch Foltern zum vollen Martyrium gelangten; wer aber im Gefechte vorangeschritten und den Brüdern ein Vorbild des Heldenmutes geworden ist, der darf sich mit den Märtyrern in die Ehre teilen. Die von eurer Hand geflochtenen Kränze habt ihr von dort hierher weitergegeben und aus dem Becher des Heiles den Brüdern zugetrunken2.
Inhalt des Briefes 28: Cyprian beglückwünscht die römischen Bekenner zu ihrer Standhaftigkeit während der Verfolgung und zollt ihnen höchstes Lob für den gewissenhaften Eifer, mit dem sie über die kirchliche Zucht wachen.Die gehobene Sprache des Schreibens erinnert besonders im ersten Kapitel stark an die Briefe 6 und 10, mit denen es sich auch inhaltlich berührt.Geschrieben im Jahre 250. ↩
d. i. ihr habt den Brüdern mit einem Trunk auf ihr Wohl den Becher überreicht. ↩
