1. Kapitel1
Cyprianus entbietet seinen Gruß den Presbytern Moyses und Maximus sowie den übrigen Bekennern, seinen Brüdern.
Euch alle insgesamt und zugleich jeden einzelnen von euch, teuerste Brüder, hat uns Celerinus2, der Genosse eures Glaubens und eures Mutes und der in ruhmvollen Kämpfen bewährte Streiter Gottes, mit seiner Ankunft zu unserer lebhaften Freude vor Augen gestellt. Euch alle erblickten wir in ihm, als er kam, und wenn er so herrlich und häufig von eurer Liebe zu mir sprach, dann glaubten wir in seinen Worten euch zu hören. Höchlich und ungemein freut es mich, wenn durch solche Männer von euch solche Kunde zu mir dringt. Mit euch zusammen schmachten auch wir gewissermaßen dort im Kerker, die Auszeichnungen der göttlichen Gnade glauben auch wir mit euch zu fühlen, an denen euer Herz so innig hängt. An eurer Ehre läßt uns eure unzertrennliche Liebe teilnehmen; eine Trennung der Liebe läßt der Geist nicht zu. Euch schließt das Bekenntnis dort (im Kerker) ein, mich die treue Liebe. Wir nun gedenken euer Tag und Nacht, und wenn wir beim Opfer mit mehreren zusammen unser Gebet verrichten, aber auch wenn wir allein sind und nur für uns beten, dann flehen wir zum Herrn um seine volle Gnade für eure Krone und euren Ruhm. Aber um euch vollkommen zu vergelten, dazu ist unsere Wenigkeit zu schwach. Mehr gebt ihr, wenn ihr unser im Gebet gedenkt, ihr, die ihr bereits nur noch Himmlisches hofft, bloß an Göttliches denkt und gerade durch die S. 120 Verzögerung des Leidens zu noch höheren Stufen emporsteigt und durch die lange zeitliche Dauer euren Ruhm nicht hinausschiebt, sondern erhöht. Selig macht schon das erste und einmalige Bekenntnis. Ihr bekennt jedesmal, sooft ihr auf die Aufforderung, den Kerker zu verlassen, in eurem mutigen Glauben dem Kerker den Vorzug gebt. Mit jedem Tage mehrt sich euer Ruhm, mit jedem abgelaufenen Monat wächst euer Verdienst. Nur einmal siegt, wer sogleich den Tod erleidet; wer aber beständig der Pein ausgesetzt bleibt und mit dem Schmerze kämpft, ohne zu unterliegen, der wird täglich gekrönt.
Inhalt des Briefes 37: Gegen Ende des Jahres 250 war der jugendliche Celerinus, der in Rom als mutiger Bekenner vor dem Kaiser selbst eingekerkert worden war, wieder aus dem Gefängnis entlassen worden. Nach Karthago zurückgekehrt, erzählte er seinem Bischof Cyprian von der großen Verehrung der römischen Bekenner für seine Persönlichkeit.Für diese freundliche Gesinnung dankt ihnen Cyprian in dem vorliegenden Brief und ermutigt sie zu S. 119 tapferem Ausharren. In begeisterten Worten preist er ihren Bekennermut und ersucht sie um ihre Fürbitte.Stilistisch zeigt der Brief Ähnlichkeit mit Nr. 6, 10 und 28.Geschrieben gegen Schluß des Jahres 250. ↩
Vgl. Brief 21 und 22. ↩
