2. Kapitel
Ein solcher Jüngling hätte sogar noch höhere Grade und noch größere Ehren der geistlichen Würden verdient; denn man darf ihn nicht nach seinen Jahren, sondern nur nach seinen Verdiensten einschätzen. Einstweilen beschlossen wir jedoch, ihn mit dem Amte eines Lektors beginnen zu lassen. Denn nichts steht einer Stimme, die in ruhmvollem Lobpreis Gott bekannt hat, besser an, als bei dem feierlichen Verlesen der göttlichen Worte zu ertönen, als nach den erhabenen Worten, die lautes Zeugnis für Christus abgelegt haben, das Evangelium Christi zu verkündigen, das die Blutzeugen schafft, als nach dem Blutgerüst vor das Lesepult zu treten. Zog er dort die Blicke der heidnischen Menge auf sich, so sehen ihn hier die Brüder; vernahm ihn dort mit Staunen die herumstehende Menge, so hört ihm hier die Gemeinde mit Freuden zu. Wisset also, geliebteste Brüder, daß dieser Aurelius von mir und den gerade anwesenden Amtsgenossen die Weihe erhalten hat. Ich bin ja sicher, daß ihr nicht nur gerne diesen Schritt gutheißt, sondern auch den Wunsch hegt, es möchten S. 125 nur möglichst viele solche Männer in unserer Kirche ein Amt erhalten. Weil nun die Freude es stets eilig hat und Fröhlichkeit keinen Aufschub vertragen kann, so hat er vorläufig am Sonntag uns als Vorleser gedient, das heißt: mit dem Antritt seines Lektoramtes ist er ein Vorbote des Friedens.
Oblieget ihr fleißig dem Gebet und unterstützet unsere Bitten mit den eurigen, damit die uns gnädige Barmherzigkeit des Herrn seinem Volke bald den Oberpriester1 unversehrt zurückgebe und mit ihm den Märtyrer und Lektor!
Ich wünsche euch, teuerste Brüder, stetes Wohlergehen (in Gott dem Vater und Christus Jesus)!
Gemeint ist natürlich Cyprian selbst. ↩
