2. Kapitel
Und nun hat er nach alledem, ohne durch die Würde meiner Stellung sich bewegen oder durch euer Ansehen und eure Anwesenheit sich umstimmen zu lassen, durch seine Umtriebe die Ruhe der Brüder gestört und sich mit vielen anderen fortreißen lassen, indem er sich in freventlicher Raserei als den Führer der Partei und das S. 133 Haupt der Empörung an die Spitze stellte. Dabei freue ich mich, daß die meisten Brüder von seiner Vermessenheit sich ferngehalten und sich lieber mit euch einverstanden erklärt haben, indem sie bei der Mutterkirche verblieben und ihre Spenden aus der Hand des Bischofs in Empfang nahmen, und ich bin fest überzeugt, daß auch die übrigen es in Frieden ebenso machen und in Bälde von der unbesonnenen Verirrung wieder zurückkommen werden. — So möge denn einstweilen den Felicissimus, der damit gedroht hat, daß diejenigen, die uns gehorchten, das heißt: mit uns Gemeinschaft hielten, selbst im Tode nicht mit ihm in Gemeinschaft treten dürften, eben das Urteil treffen, das er zuerst ausgesprochen hat, und er möge wissen, daß er von uns aus der Gemeinschaft ausgeschlossen worden ist! Denn zu seinen Betrügereien und Räubereien, die wir mit unbedingter Sicherheit erfahren haben, kommt auch noch das Verbrechen des Ehebruchs hinzu. Brüder von uns, ehrenwerte Männer, haben ihn, wie sie berichteten, dabei ertappt, und sie versicherten, sie wollten es auch beweisen. Dies alles werden wir untersuchen, sobald wir nach der Gnade des Herrn mit mehreren unserer Amtsgenossen zusammenkommen. Aber auch Augendus, der ohne Rücksicht auf den Bischof und die Kirche sich mit ihm an der gleichen Verschwörung beteiligt hat, soll, wenn er es noch weiterhin mit ihm hält, demselben Urteil verfallen, das jener frevelhafte Parteiführer gegen sich herausgefordert hat! Auch jeder andere, der seiner Verschwörung und Partei noch beitreten sollte, möge wissen, daß er mit uns in der Kirche keine Gemeinschaft mehr hat, da er sich freiwillig von der Kirche hat trennen wollen!
Diesen meinen Brief von mir sollt ihr unseren Brüdern vorlesen und nach Karthago an den Klerus weitersenden unter Beifügung der Namen aller derer, die sich mit Felicissimus vereinigt haben!
Ich wünsche euch, teuerste Brüder, stetes Wohlergehen!
