2. Kapitel
Auch bitte ich euch, alle Besonnenheit und Sorgfalt aufzubieten, um Ruhe herbeizuführen. Denn wenn auch die Brüder in ihrer Liebe darauf brennen, die wackeren Bekenner zu besuchen und zu sehen, die Gottes Gnade bereits durch einen so ruhmvollen Anfang ausgezeichnet hat, so darf man dies doch meines Erachtens nur mit Vorsicht und nicht scharenweise oder auf einmal in ganzen Haufen tun; sonst wird gerade dadurch nur Haß gegen uns erregt; man entzieht uns das Recht des Zutritts, und wir verlieren so alles, indem wir in unserer Unersättlichkeit zu viel verlangen. Sorgt also dafür und sehet zu, daß diese Besuche mit Maß und dadurch in um so größerer Sicherheit stattfinden! Auch S. 17 die Priester, die dort bei den Bekennern das Opfer darbringen, sollen je mit einem Diakon der Reihe nach abwechseln; denn ein solcher beständiger Wechsel in der Person der Besucher vermindert das Mißtrauen (der Heiden). Unsere Pflicht ist es ja, voll Milde und Demut, wie es Dienern Gottes geziemt, uns dienstwillig in die Zeitverhältnisse zu schicken, für Ruhe zu sorgen und auf das Wohl des Volkes bedacht zu sein.
Ich wünsche euch, teuerste und geliebteste Brüder, daß es euch stets wohl ergehe und ihr unser gedenket! Grüßt alle Brüder! Es grüßen euch mein Diakon1 und alle, die bei mir sind. Lebt wohl!
Victor. ↩
