2. Kapitel
Die Freude dieses Tages können wir nach unseren eigenen Gefühlen ermessen. Denn wenn schon hier auf euren Brief hin, in dem ihr über ihr Bekenntnis berichtet habt1, die ganze Schar der Brüder in Jubel ausbrach und mit dem herzlichsten Beifall diese gemeinsame Freudenbotschaft aufnahm, wie muß das erst dort bei euch gewesen sein, wo das freudige Ereignis selbst sich sichtbar vor aller Augen vollzog? Denn wenn der Herr in seinem Evangelium sagt, es herrsche im Himmel die größte Freude über einen Sünder, der Buße tut2, wieviel größer ist dann die Freude nicht nur auf Erden, sondern auch im Himmel über Bekenner, die zu ihrem eigenen Ruhm und Lob zur Kirche Gottes zurückkehren und durch ihr glaubenstreues und bewährtes Beispiel den anderen den Weg zur Rückkehr bahnen? Denn hier hatte einige von unseren Brüdern der Irrtum verleitet, weil sie sich einbildeten, sich damit der Gemeinschaft der Bekenner anzuschließen. Da nun ihr eigener Irrtum behoben ist, so hat sich das Licht in die Herzen aller S. 161 ergossen, und es hat sich erwiesen, daß es nur eine katholische Kirche gibt und daß sie weder gespalten noch geteilt werden kann. Auch fernerhin wird sich niemand mehr so leicht durch die geschwätzigen Worte eines wahnwitzigen Schismatikers verführen lassen, nachdem es sich deutlich gezeigt hat, daß fremde Betrügerei und Treulosigkeit die wackeren und ruhmbedeckten Streiter Christi nicht lange außerhalb der Kirche festzuhalten vermochte.
Ich wünsche dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!
