2. Kapitel
Wir möchten also nicht, geliebteste Brüder, daß sich Mietlinge finden, sondern gute Hirten; denn falls ihr nicht unsere Brüder zu unerschütterlicher Standhaftigkeit im Glauben aufmuntert, dann droht, wie ihr wißt, die allergrößte Gefahr, daß sie sich Hals über Kopf dem Götzendienst in die Arme werfen und die Brudergemeinde mit der Wurzel ausgerottet wird. Doch nicht nur mit Worten fordern wir euch dazu auf, sondern von mehreren unserer Leute, die zu euch kommen, könnt ihr erfahren, daß wir mit Gottes Hilfe das alles schon getan haben und noch tun in aller Gewissenhaftigkeit und trotz der größten Gefahr von seiten der Welt. Denn wir halten uns die Gottesfurcht und die ewigen Strafen mehr vor Augen als Menschenfurcht und kurzwährende Unbill und wir lassen unsere Brüder nicht im Stiche, sondern wir ermahnen sie, festzustehen im Glauben1 und sich bereit zu halten, mit dem Herrn zu gehen. Wir haben aber auch solche noch zurückgerufen, die schon (auf das Kapitol) hinaufsteigen2 wollten, um das zu tun, was man von ihnen verlangte. Unerschütterlich steht die Kirche fest im Glauben, wenn auch einige vor lauter Schrecken zu Fall kamen, sei es, daß sie hervorragende Persönlichkeiten waren oder daß Menschenfurcht sie packte. Obwohl sie von uns geschieden sind, haben wir sie nicht verlassen, sondern wir haben sie dazu ermahnt und ermahnen sie noch, Buße zu tun, um vielleicht irgendwie Verzeihung von dem zu erlangen, der sie zu gewähren vermag; sonst könnte es mit ihnen, wenn wir sie verlassen, nur noch schlimmer werden.
