4. Kapitel
Ja, wenn es nur jetzt möglich wäre, teuerster Bruder, daß wir, die wir euch in gegenseitiger Liebe zugetan sind, bei eurer Rückkehr zugegen sein könnten, um gleich den übrigen die Freude über eure Ankunft persönlich zu genießen! Welch ein Jubel mag da herrschen bei sämtlichen Brüdern! Wie wird da alles zusammenströmen und jeden umarmen, der des Weges kommt! Kaum ist es möglich, alle zum Küssen Herandrängenden zu befriedigen; kaum vermögen auch nur Antlitz und Augen des Volkes sich satt zu sehen vor Freude über eure Ankunft. Da haben eure Brüder erst eine Vorstellung davon bekommen, welch große Wonne einst die Wiederkunft Christi erwecken wird. Denn weil seine Ankunft rasch herannaht, seid ihr gewissermaßen im Bilde seine Vorgänger gewesen, und wie Johannes, der als sein Vorläufer und Wegbereiter kam, Christi Erscheinen ankündigte, so geht jetzt aus der Rückkehr des Bischofs, des Bekenners und Priesters des Herrn, deutlich hervor, daß auch der Herr bald wiederkommt. An unserer Stelle aber, teuerster Bruder, sende S. 250 ich nebst den Amtsgenossen und allen Brüdern euch dieses Schreiben, und indem wir euch durch den Brief unsere Freude zum Ausdruck bringen, versichern wir euch unserer treuen und liebevollen Hingebung. Auch hier lassen wir bei unseren Opfern und Gebeten nicht ab, Gott dem Vater und seinem Sohne, unserem Herrn Christus, Dank zu sagen und die innige Bitte zu unterbreiten, er, der vollkommen ist und vollkommen macht, möge die ruhmvolle Krone eures Bekenntnisses in euch bewahren und vollenden. Denn vielleicht hat er euch nur deshalb zurückgerufen, damit euer Ruhm nicht verborgen bleibe, falls ihr anderwärts euer Bekenntnis mit dem Martyrium gekrönt hättet. Denn ein Opfer, das den Brüdern ein Beispiel des Heldenmutes und der Glaubenstreue gibt, muß auch in Gegenwart der Brüder dargebracht werden.
Wir wünschen dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!
