2. Kapitel
Denn als guter und wahrer Lehrer hast du zuerst in der Verhandlung vor dem Prokonsul öffentlich ausgesprochen1, was wir Schüler, die dir nachfolgten, vor dem Vorsitzenden sagen sollten; durch den Klang der Trompete hast du gleichsam die mit himmlischen Waffen ausgerüsteten Streiter Gottes zur Eröffnung des Kampfes angefeuert und in vorderster Reihe den Teufel mit dem geistlichen Schwerte durchbohrt. Auch die Scharen der Brüder hast du hier und dort durch deinen Zuruf geordnet, so daß von allen Seiten dem S. 402 Widersacher ein Hinterhalt gelegt und der Leichnam des allgemeinen Feindes selbst samt seinen zerfetzten Gliedern mit Füßen getreten wurde. Glaube uns, Teuerster, deine unschuldige Seele ist des hundertfachen Lohnes2 nicht unwürdig, da sie weder die ersten Anstürme der Welt gefürchtet noch in die Verbannung zu gehen sich geweigert noch die Stadt zu verlassen gezaudert noch vor dem Aufenthalt an einem einsamen Ort gezittert hat und weil sie vielen ein Vorbild im Bekennen gab und selbst die Führung zum Martyrium übernahm. Denn wie viele hat sie schon durch ihr Beispiel zum Martyrium angeeifert! Aber sie war nicht nur die Gefährtin der bereits von der Welt scheidenden Märtyrer, sondern sie hat auch mit den zukünftigen himmlische Freundschaft geschlossen.
