3. Kapitel
[Forts. v. S. 52 ] All das bitte ich euch, unseren Brüdern ans Herz zu legen. Und weil ja erhöhet wird, wer sich selbst erniedrigt1, so sollten sie gerade jetzt die Nachstellungen des Widersachers ganz besonders fürchten, da er immer den Mutigsten am meisten angreift und, gerade durch seine Niederlage noch mehr erbittert, den Sieger zu bezwingen sucht. Gebe der Herr, daß auch ich sie sehen und ihr Herz durch heilsame Ermahnung aufrichten könnte zur Bewahrung ihres Ruhmes! Denn es schmerzt mich, sooft ich höre, daß einige in verwerflichem Übermut herumlaufen, daß sie sich mit Torheiten und Zänkereien abgeben, daß sie die Glieder Christi, die bereits Christus bekannt haben, durch unerlaubten Beischlaf beflecken und sich weder von den Diakonen noch von den Presbytern leiten lassen, sondern es dahin bringen, daß durch die bedenklichen und schlechten Sitten einiger weniger der ehrenhafte Ruhm vieler trefflicher Bekenner besudelt wird. Von diesen sollten sie fürchten, daß sie durch ihr Zeugnis und Urteil verdammt und aus ihrer Gemeinschaft ausgestoßen werden. Denn erst der ist ein erlauchter und wahrer Bekenner, dessen nachmals die Kirche sich nicht zu schämen braucht, sondern sich rühmen kann.
Luk. 14, 11. ↩
