2. Kapitel
Wie aber können sie seufzen und Buße tun, wenn ihren Seufzern und Tränen einige Presbyter entgegentreten, die da glauben, man dürfe mit ihnen so ohne weiteres Gemeinschaft halten? Wissen sie denn nicht, daß geschrieben steht: „Die euch glücklich preisen, verführen euch in Irrtum und zerstören den Pfad eurer Füße1?“ Selbstverständlich können unsere heilsamen und wahrhaftigen Ratschläge nichts nützen, wenn durch Schmeicheleien und verderbliche Liebenswürdigkeit die heilsame Wahrheit gehemmt wird. Dabei erleidet das wunde und kranke Herz der Gefallenen dasselbe Schicksal, das die Kranken und Schwachen auch körperlich oft betrifft. Indem sie nämlich die heilsamen Speisen und nützlichen Getränke als bitter und widerlich zurückweisen und nach dem verlangen, was ihnen schmeckt und augenblicklich verlockend erscheint, ziehen sie sich durch ihren Ungehorsam und ihre Unmäßigkeit Tod und Verderben zu und die wahre Heilkunst des geschickten Arztes führt sie nicht zur Genesung, wenn sie sich durch die süße Lockung des schmeichlerischen Schwindlers täuschen lassen.
Is. 3, 12. ↩
