2. Kapitel
Deshalb mußt du ein ganz ausführliches Schreiben an unsere Mitbischöfe in Gallien richten, damit sie nicht länger zugeben, daß der starrköpfige und hochmütige Marcianus, dieser Feind der göttlichen Güte und des brüderlichen Heiles, sich über unsere Körperschaft lustig mache, weil wir ihn noch nicht ausgeschlossen hätten. Schon längst brüstet und rühmt er sich ja damit, daß er Novatians Anhänger sei und seiner Hartnäckigkeit sich anschließe und sich von unserer Gemeinschaft getrennt habe. Novatianus selbst aber, dem er folgt, ist schon vor langer Zeit ausgeschlossen und als Feind der Kirche erklärt worden, und als er zu uns nach Afrika Gesandte schickte mit der Bitte, ihn zu unserer Gemeinschaft zuzulassen, da erhielt er von der Versammlung der S. 302 in großer Zahl hier anwesenden Bischöfe den Bescheid, er habe die Kirche verlassen und keiner von uns könne die Gemeinschaft mit ihm wieder aufnehmen, nachdem er versucht habe, einen unheiligen Altar zu errichten und einen falschen Lehrstuhl aufzustellen und im Gegensatz zu dem wahren Priester gottlose Opfer darzubringen, obwohl in der katholischen Kirche nach Gottes Urteil und auf Grund der Abstimmung des Klerus und des Volkes Cornelius als Bischof eingesetzt war. Wolle er sich deshalb eines Besseren besinnen und wieder Vernunft annehmen, so solle er Buße tun und mit demütigen Bitten zur Kirche zurückkehren. Welche Torheit ist es, teuerster Bruder, daß wir jetzt, obwohl Novatianus vor längerer Zeit ausgestoßen und abgewiesen und auf der ganzen Welt von Gottes Priestern ausgeschlossen worden ist, immer noch dulden, daß seine Schleppenträger uns verhöhnen und über die Majestät und Würde der Kirche zu Gericht sitzen!
