3. Kapitel
Und dieser Ruhmestitel ist bei unserem teuren Celerinus nichts Auffallendes und Neues. Er tritt damit ja nur in die Fußtapfen seiner Familie; seinen Eltern und Verwandten kommt er gleich, da die göttliche Gnade ihn derselben Ehre würdigte. Seine Großmutter Celerina hat seinerzeit schon die Märtyrerkrone erlangt. Ebenso haben seine Oheime väterlicher- und mütterlicherseits, Laurentinus und Egnatius, die einst gleichfalls im weltlichen Lager dienten, aber wahre und geistliche Streiter Gottes wurden, die Palme und Krone des Herrn durch ihr herrliches Leiden errungen, indem sie durch das Bekenntnis zu Christus den Teufel zu Boden streckten. Stets bringen wir für sie, wie ihr euch erinnert, Opfer dar, sooft wir das Leiden und den Tag der Märtyrer zum jährlichen Gedächtnis begehen. Unmöglich also konnte er aus der Art schlagen und versagen, er, den die Würde seiner Familie und ein vornehmer Adel durch häusliche Beispiele des Mutes und des Glaubens also anspornte. Wenn es nun aber schon bei einer weltlichen Familie rühmlich und ehrenvoll ist, S. 128 ein Patrizier zu sein, wieviel ruhm- und ehrenvoller ist dann erst der Adel, der auf himmlischen Ruhm sich gründet. Ich weiß nicht, wen ich glücklicher preisen soll, seine Vorfahren wegen eines so berühmten Nachkommen oder ihn wegen seiner glorreichen Abstammung. So wirkt bei ihnen die göttliche Gnade in gleicher Weise hinüber und herüber, indem die Würde des Sprößlings ihre Krone verherrlicht, die Erhabenheit des Geschlechtes aber seinen Ruhm umstrahlt.
