7. Kapitel
S. 40 All diese Mahnungen, die einem jeden von uns zur Belehrung und Richtschnur dienen können, durfte ich nicht verschweigen und als Geheimnis allein für mich behalten. Aber ebenso sollt auch ihr diesen Brief nicht bei euch verborgen halten, sondern den Brüdern zum Lesen geben! Denn nur einer, der seinen Bruder ohne Mahnung und Belehrung lassen will, kann ihm etwas vorenthalten, wodurch der Herr uns zu warnen und zu unterrichten die Gnade hat. Sie sollen wissen, daß wir von unserem Herrn geprüft werden, und sollen trotz der Not der gegenwärtigen Bedrängnis nicht von dem Glauben an ihn abfallen, den wir einmal gefaßt haben, sondern jeder möge seine Sünden erkennen oder wenigstens den Wandel des alten Menschen ablegen1! Denn „keiner, der rückwärts schaut und seine Hand an den Pflug legt, ist geeignet für das Reich Gottes2“. Auch Lots Weib, das nach seiner Befreiung entgegen dem Befehl rückwärts blickte, ging seiner Rettung verlustig3. Nicht hinter uns wollen wir unsere Augen wenden, wohin der Teufel uns zurücklockt, sondern vorwärts, wohin Christus uns ruft! Laßt uns unsere Blicke zum Himmel erheben, damit nicht die Erde mit ihren Reizen und Lockungen uns berückt! Ein jeder bete zu Gott nicht nur für sich, sondern für alle Brüder, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat! Denn er trägt nicht jedem ein besonderes Gebet auf, sondern er hat den Betenden befohlen, in gemeinsamem und einmütigem Flehen für alle zu bitten4. Sieht uns der Herr demütig und friedlich, sieht er uns eng miteinander verbunden, sieht er uns in Furcht vor seinem Zorn, sieht er uns durch die gegenwärtige Trübsal geläutert und gebessert, dann wird er uns auch seinen Schutz gewähren vor den Angriffen des Feindes. Zuerst kam die Züchtigung, nun wird auch die Verzeihung folgen.
