3. Kapitel
Ausharren müssen wir auf dem schmalen und engen Pfad des Lobes und des Ruhmes, und wenn auch Ruhe und Demut und ein guter, friedlicher Wandel sich für alle Christen geziemt nach dem Ausspruch Gottes, der S. 46 ja nur auf den Demütigen und Ruhigen und den vor seinen Worten Zitternden sieht1, so müßt doch ihr Bekenner dies um so mehr beachten und erfüllen, da ihr für die übrigen Brüder ein Vorbild geworden seid und nach euren Sitten das Leben und Treiben aller sich zu richten hat. Denn wie die Juden von Gott verstoßen sind, weil um ihretwillen der Name Gottes unter den Heiden gelästert wird2, so sind umgekehrt diejenigen Gott teuer, durch deren Zucht der Name des Herrn mit rühmlichem Zeugnis gepriesen wird. So steht ja auch geschrieben, indem der Herr im voraus mahnt und spricht: „Lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, auf daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater verherrlichen, der im Himmel ist3!“ Und der Apostel Paulus sagt: „Leuchtet wie Lichter in der Welt4!“ Auch Petrus mahnt in ähnlicher Weise: „Als Gäste und Fremdlinge“, sagt er, „enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die wider die Seele streiten, und führet einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie, während sie euch als Übeltätern Schlimmes nachsagen, eure guten Werke sehen und den Herrn preisen5!“ Zu meiner Freude beachtet dies ja der größte Teil von euch, und gerade durch die Ehre des Bekenntnisses noch besser geworden, hütet und bewahrt er seinen Ruhm in einem friedlichen und guten Verhalten.
