5. Kapitel
Wie verabscheuenswürdig muß euch des weiteren erst das erscheinen, daß einige, wie wir zum größten Kummer und Schmerz für unsere Seele erfahren haben, sogar die Tempel Gottes1 und ihre seit dem Bekenntnis noch mehr geheiligten und verherrlichten Glieder durch S. 48 ihren schimpflichen und schmachvollen Beischlaf beflecken, indem sie mit Frauen in enger Gemeinschaft zusammenhausen! Denn wenn sich auch ihr Gewissen rein weiß von Unzucht, so ist schon darin ein schweres Vergehen zu erblicken, daß andere ihr Ärgernis erregendes Treiben sich zum Beispiel nehmen und dabei zu Fall kommen. Auch Streitigkeiten und Eifersüchteleien darf es unter euch nicht geben; denn der Herr hat uns seinen Frieden hinterlassen, und es steht geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst2! Wenn ihr aber einander beißet und beschuldigt, so sehet zu, daß ihr nicht voneinander verzehrt werdet3!“ Ebenso bitte ich euch: Enthaltet euch aller Beschimpfungen und Schmähworte; denn niemals werden Schmähsüchtige das Reich Gottes erlangen, und die Zunge, die Christus bekannt hat, muß unbefleckt und rein in ihrer Ehre erhalten werden. Denn wer nach Christi Gebot nur Friedfertiges und Gutes und Gerechtes spricht, der bekennt Christus täglich. Der Welt hatten wir bereits entsagt, als wir getauft wurden; aber jetzt erst entsagen wir der Welt in Wirklichkeit, da wir, von Gott versucht und geprüft, all das Unsrige verlassen haben und dem Herrn nachgefolgt sind und in seinem Glauben, in seiner Furcht stehen und leben.
