3. Kapitel
Auch das Volk möge sich ja nicht mit der Hoffnung schmeicheln, als könne es von der Schuld unberührt bleiben, wenn es mit einem sündigen Bischof Gemeinschaft hält und dem unrechtmäßigen und unerlaubten Anspruch seines Vorstehers auf die Bischofswürde seine Zustimmung gibt! Denn durch den Mund des Propheten Osee droht und spricht die göttliche Strenge: „Ihre Opfer sind wie das Brot der Trauer; alle, die davon essen, werden unrein1.“ Damit will er doch offenbar lehren und zeigen, daß alle ohne Ausnahme sich in Sünde verstricken, die sich durch das Opfer eines unheiligen und unrechtmäßigen Bischofs beflecken. Das gleiche finden wir auch im Buche Numeri deutlich zum Ausdruck gebracht, als Kore und Dathan und Abiron gegen den Priester Aaron sich die Befugnis zu opfern anmaßten. Auch dort befiehlt der Herr durch Moses, das Volk solle sich von ihnen trennen, damit es nicht durch seine Verbindung mit den Missetätern ebenfalls von der gleichen Missetat betroffen werde. „Trennt euch“, sagt er, „von den Zelten der ungerechten, ganz verhärteten Menschen und rühret nichts an von allem, was ihnen gehört, damit ihr nicht zugleich umkommt in ihrer Sünde2!“ Deshalb muß sich auch eine Gemeinde, die den Geboten des Herrn gehorcht und Gott fürchtet, von einem sündigen Vorsteher trennen und darf nicht an den Opfern eines gottlosen Priesters teilnehmen, da ihr vor allem die Macht zusteht, würdige Bischöfe auszuwählen oder unwürdige abzulehnen.
