9. Kapitel
Wenn es deshalb auch unter unseren Amtsgenossen einige gibt, geliebteste Brüder, die sich einbilden, die von Gott verordnete Zucht mißachten zu dürfen, und die S. 299 mit Basilides und Martialis unbesonnenerweise Gemeinschaft halten, so darf das unseren Glauben nicht erschüttern, da ja der Heilige Geist in den Psalmen zu solchen Menschen drohend spricht: „Du aber hassest die Zucht und hast meine Worte hinter dich geworfen. Sahst du einen Dieb, so liefst du mit ihm, und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft1.“ Genossen und Teilnehmer der Missetaten anderer werden, wie er zeigt, diejenigen, die sich mit Missetätern verbinden. Aber das gleiche schreibt und sagt auch der Apostel Paulus: „Ohrenbläser, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, Hoffartige, Prahler, Erfinder von Schlechtigkeiten: obwohl sie Gottes Gerechtigkeit kennen, haben sie nicht eingesehen, daß diejenigen, die solches tun, des Todes würdig sind, nicht nur die, welche Böses tun, sondern auch jene, die den Tätern zustimmen2.“ Deutlich zeigt und bestätigt er, daß nicht nur jene, die Böses tun, sondern auch diejenigen, die solchen Missetätern zustimmen, des Todes würdig sind und der Strafe verfallen. Denn indem sie sich mit Bösewichtern und Sündern und Unbußfertigen in unerlaubte Gemeinschaft einlassen, beflecken sie sich durch die Berührung mit den Übeltätern, und wenn sie in der Schuld sich mit ihnen verbinden, werden sie auch bei der Strafe nicht von ihnen gesondert. Deshalb loben und billigen wir, geliebteste Brüder, die fromme Besorgnis eures unversehrten Glaubens und ermahnen euch durch unser Schreiben, so eindringlich wir nur können: Laßt euch mit unheiligen und befleckten Bischöfen nur ja nicht in eine gottlose Gemeinschaft ein, sondern bewahret in frommer Gottesfurcht die unversehrte und reine Festigkeit eures Glaubens!
Ich wünsche euch, teuerste Brüder, stetes Wohlergehen!
