5. Kapitel
[Forts. v. S. 285 ] Denn alle Spaltungen und Irrlehren, die schon entstanden sind und noch entstehen, kommen doch daher, daß gewisse Leute den einen Bischof, der der Kirche vorsteht, in stolzer Dreistigkeit verachten und daß Menschen den durch Gottes Gnade dieser Ehre gewürdigten Menschen als unwürdig ansehen. Welch schwülstiger Hochmut, welch anmaßender Geist, welch aufgeblasener Sinn gehört doch dazu, Vorsteher und Bischöfe zur Untersuchung vorzuladen! Und wenn wir uns nicht vor dir hätten rechtfertigen können und durch dein Urteil freigesprochen worden wären, siehe, dann wären schon sechs Jahre lang die Brüder ohne Bischof, das Volk ohne Vorsteher, die Herde ohne Hirten, die Kirche ohne Steuermann, Christus ohne Stellvertreter und Gott ohne Priester gewesen! Möge doch Puppianus zu Hilfe kommen und sein Urteil fällen, möge er doch Gottes und Christi Entscheidung gütigst genehmigen, damit es nicht so aussieht, als ob die große Zahl der Gläubigen, die Gott während unserer Amtszeit zu sich genommen hat, ohne Aussicht auf Heil und Frieden hingegangen wären, damit man nicht glaubt, das neue Volk der Gläubigen habe durch uns keine Gnade der Taufe und des Heiligen Geistes erlangt, und damit der Friede, den wir so vielen bußfertigen Gefallenen erteilt, und die Gemeinschaft, die wir ihnen nach reiflicher Prüfung gewährt haben, nicht durch dein maßgebendes Urteil wieder aufgehoben wird! Gib doch endlich einmal deine Zustimmung und erkläre dich gnädigst für uns und bestätige uns auf Grund deiner strengen Untersuchung als Bischof, damit Gott und sein Gesalbter dir dafür Dank sagen können, daß ihr Altar und ihr Volk durch dich wieder einen Vorsteher und Leiter erhalten haben!
