10. Kapitel
[Forts. v. S. 289 ] Ich weiß nämlich recht wohl, was mir bereits offenbart, oder vielmehr, was mir als willfährigem und ehrfürchtigem Diener durch des Herrn und Gottes Machtgebot befohlen ist. Denn unter anderem, was er mir zu offenbaren und zu enthüllen geruhte, hat er auch folgendes Wort noch hinzugefügt: „Wer also jetzt Christus nicht glaubt, wenn er den Bischof aufstellt, wird später lernen, ihm zu glauben, wenn er für den Bischof Rache nimmt.“ Ich weiß zwar wohl, daß manche Menschen Träume lächerlich und Erscheinungen albern finden, aber das sind vor allem jene, die lieber alles das glauben, was gegen die Bischöfe geht, als daß sie dem Bischof Glauben schenken. Doch das ist kein Wunder, denn auch von Joseph sagten seine Brüder: „Seht, da kommt jener Träumer; kommt also, jetzt wollen wir ihn töten1!“ Und doch hat der Träumer später erreicht, was er geträumt hatte, und seine Mörder und Verkäufer waren beschämt, und sie, die zuerst seinen Worten nicht geglaubt hatten, mußten später an seine Taten glauben. Doch es wäre töricht, wenn ich dich nach dem richten wollte, was du teils in der Zeit der Verfolgung teils im Frieden getan hast, da ja vielmehr du dich zum Richter über uns aufgeworfen hast.
Ich habe dir geantwortet nach dem reinen Bewußtsein meines Herzens und im Vertrauen auf meinen Herrn und Gott. Du hast mein Schreiben und ich das deine. Am Tage des Gerichts werden beide vor dem Richterstuhl Christi verlesen werden.
Gen. 37, 19. 20. ↩
