8. Kapitel
Wenn man aber anführt, daß sie doch den gleichen Gott Vater, den gleichen Christus, Gottes Sohn, und den gleichen Heiligen Geist anerkennen wie wir, so kann auch dies ihnen nichts helfen. Denn auch Kore und Dathan und Abiron erkannten mit dem Hohenpriester Aaron und Moses den nämlichen Gott an, lebten nach dem gleichen Gesetz und derselben Religion und riefen den einen und wahren Gott an, den man verehren und anrufen mußte. Weil sie jedoch die Befugnisse ihrer Stellung überschritten und gegenüber dem Hohenpriester Aaron, der durch die Gnade Gottes und die Einsetzung des Herrn das rechtmäßige Hohepriesteramt empfangen hatte, das Recht zu opfern sich anmaßten, so wurden sie von Gott heimgesucht und mußten für ihr unerlaubtes Beginnen sofort büßen, und die Opfer, die sie gottloser- und verbotenerweise im Widerspruch gegen das von Gott verordnete Recht darbrachten, konnten unmöglich gültig und wirksam sein. Ja, S. 314 selbst die Räucherpfannen, in denen unerlaubterweise der Weihrauch angezündet und dargebracht worden war, wurden auf Befehl des Herrn eingeschmolzen und durch Feuer gereinigt und in dünne Platten ausgezogen und am Altar befestigt, damit sie den Priestern in Zukunft nicht mehr zum Gebrauche dienten, sondern vielmehr die Erinnerung an Gottes Zorn und Strafe den Nachkommen zur Besserung vor Augen hielten, wie die göttliche Schrift spricht. „Zum Gedächtnis für die Söhne Israels,“ sagt sie, „damit nicht irgendein Fremder, der nicht von dem Samen Aarons ist, herankomme, um Rauchwerk vor dem Herrn zu opfern, auf daß es ihm nicht ergehe wie Kore1.“ Und doch hatten jene weder eine Spaltung hervorgerufen, noch waren sie ausgetreten, noch auch hatten sie sich gegen die Priester Gottes in frecher und feindseliger Weise empört wie diese jetzt, die die Kirche spalten und als Empörer gegen den Frieden und die Einheit Christi es wagen, sich einen Bischofssitz zu errichten, den Vorrang zu beanspruchen und das unbeschränkte Recht, zu taufen und zu opfern, sich anzumaßen. Wie vermögen aber solche, die Unerlaubtes gegen Gott unternehmen, zu vollenden, was sie tun, oder durch ihre verbotenen Bemühungen von Gott etwas zu erlangen? Wer deshalb für Novatianus oder die übrigen Abtrünnigen dieser Art eintritt, behauptet vergeblich, daß jemand durch die heilbringende Taufe dort getauft und geheiligt werden könne, wo doch offenbar der Taufende gar kein Recht zu taufen hat.
Num. 16, 40. ↩
