15. Kapitel
Wenn sich aber jemand daran stößt, daß einige von diesen während ihrer Krankheit Getauften noch von unreinen Geistern behelligt wurden, so möge er wissen, daß die hartnäckige Bosheit des Teufels bis zum heilbringenden Wasser Gewalt hat, daß er aber bei der Taufe das ganze Gift seiner Bosheit verliert! Ein Beispiel hiefür sehen wir an dem König Pharao. Lange widersetzte er sich und verharrte in seiner Treulosigkeit; aber er konnte doch nur so lange widerstehen und obsiegen, bis er ans Wasser kam; hier angelangt, wurde er überwunden und vernichtet. Daß aber jenes Meer ein Sinnbild der Taufe gewesen ist, erklärt der selige Apostel Paulus mit den Worten: „Ich will euch nicht in Unkenntnis darüber lassen, ihr Brüder, daß alle unsere Väter unter der Wolke waren, und alle sind durch das Meer gezogen, und alle wurden auf Moses getauft in der Wolke und im Meere1.“ Und er fügte noch hinzu und sagte: „Dies alles aber ist ein Vorbild für uns S. 321 gewesen2.“ So kommt es auch heute noch vor, daß der Teufel durch Beschwörer mit menschlicher Stimme, aber göttlicher Macht gegeißelt und gesengt und gefoltert wird, daß er zwar oft sagt, er fahre aus und verlasse die Menschen Gottes, daß er aber mit diesen Worten nur betrügt und mit der gleichen lügnerischen Verstocktheit und Tücke das übt, was früher durch Pharao geschehen ist. Wenn man aber zum heilbringenden Wasser und zur Heiligung der Taufe kommt, dann müssen wir wissen und darauf vertrauen, daß dort der Teufel überwältigt und der Gott geweihte Mensch durch die göttliche Gnade befreit wird. Denn sowenig Skorpionen und Schlangen, die auf dem Trockenen gefährlich sind, ihre Gefährlichkeit und ihr Gift behaupten können, wenn man sie ins Wasser wirft, ebensowenig vermögen böse Geister, die Skorpionen und Schlangen genannt werden und die wir dennoch mit der uns vom Herrn verliehenen Kraft unterdrücken, noch länger im Körper eines Menschen zu bleiben, in dem mit der Taufe und Heiligung der Heilige Geist Wohnung nimmt.
