9. Kapitel
Und damit man um so deutlicher sehen kann, mit welcher Strenge Gott derartige Vermessenheit ahndet, finden wir, daß bei einer solchen Freveltat nicht nur die Führer und Urheber, sondern auch die Teilnehmer der Strafe zugeführt werden, wenn sie sich nicht von der Gemeinschaft mit den Missetätern trennen. Denn der Herr befiehlt und spricht durch den Mund des Moses: „Trennt euch von den Zelten der ungerechten, S. 315 ganz verhärteten Menschen und rühret nichts an von allem, was ihnen gehört, damit ihr nicht zugleich umkommt in ihrer Sünde1!“ Und was der Herr durch Moses angedroht hatte, das erfüllte er auch, und jeder, der sich von Kore und Dathan und Abiron nicht getrennt hatte, mußte sofort für die gottlose Gemeinschaft büßen. Dieses Beispiel zeigt und beweist, daß sich alle der Schuld und Strafe aussetzen, die sich in ruchloser Verwegenheit mit Abtrünnigen gegen die Vorsteher und Bischöfe vereinigen. So bezeugt und spricht der Heilige Geist durch den Mund des Propheten Osee: „Ihre Opfer sind wie das Brot der Trauer; alle, die davon essen, werden unrein2.“ Damit will er doch offenbar lehren und zeigen, daß zusammen mit den Urhebern auch diejenigen alle ohne Ausnahme bestraft werden, die sich mit ihrer Sünde befleckt haben.
