6. Kapitel
[Forts. v. S. 341 ] Diese unreine und unechte Taufe tadelt scharf der Prophet Jeremias mit den Worten: „Warum sind mächtig, die mich betrüben? Meine Wunde ist stark; woher soll ich geheilt werden? Während sie entstand, ist sie geworden wie ein lügnerisches Wasser, das nicht zuverlässig ist1.“ Durch den Mund des Propheten tut der Heilige Geist des lügnerischen und unzuverlässigen Wassers Erwähnung. Was ist nun das für ein lügnerisches und unzuverlässiges Wasser? Sicherlich jenes, das den Schein der Taufe erlügt und die Gnade des Glaubens mit verstellter Heuchelei vortäuscht. Wenn aber auf Grund seines verkehrten Glaubens wirklich jemand draußen getauft werden und Vergebung der Sünden erlangen konnte, so konnte er auch auf Grund des nämlichen Glaubens den Heiligen Geist erhalten, und es ist dann unnötig, ihm, wenn er kommt, die Hand aufzulegen, damit er den Heiligen Geist empfange und das Zeichen bekomme. Denn entweder konnte er kraft seines Glaubens draußen beides erlangen, oder er hat keines von beiden bekommen, weil er draußen war.
Jer. 15, 18. ↩
