26. Kapitel
Das ist es, teuerster Bruder, was wir dir nach unseren bescheidenen Kräften in Kürze zu erwidern haben. Wir wollen jedoch damit niemandem Vorschriften machen oder vorgreifen, sondern jeder einzelne Bischof mag tun, was er für richtig hält, da er ja in seiner Entscheidung freie Gewalt hat. Wir, soviel an uns liegt, streiten uns wegen der Ketzer nicht mit unseren Amtsgenossen und Mitbischöfen, mit denen wir an der göttlichen Eintracht und dem Frieden des Herrn festhalten1, zumal ja auch der Apostel sagt: „Wenn aber jemand streitsüchtig sein möchte, so haben weder wir eine solche Gewohnheit noch auch die Kirche Gottes2.“ Mit Geduld und Sanftmut bewahren wir die Liebe des Herzens, die Ehre der Amtsgenossen, das Band des Glaubens, die Eintracht des Priestertums. Deshalb haben wir jetzt auch mit Erlaubnis und auf die Eingebung des Herrn, so gut unsere schwache Kraft es vermochte, ein Büchlein geschrieben: „Von dem Segen der Geduld3“, das wir dir auf Grund unserer gegenseitigen Liebe übersenden.
Ich wünsche dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!
