24. Kapitel
Auch glaube niemand, daß die Ketzer deshalb, weil man ihnen die Taufe als Vorbedingung stellt, gewissermaßen an dem Ausdruck ‚zweite Taufe‘ Anstoß nehmen und sich abhalten lassen, zur Kirche zu kommen! Im Gegenteil, gerade so werden sie durch das Zeugnis der ihnen dargelegten und bewiesenen Wahrheit noch mehr zum Kommen genötigt. Denn wenn sie sehen, daß wir in unserem Urteil und Gutachten zu dem festen Beschluß kommen, die Taufe, die sie dort erhalten, sei als gültig und rechtmäßig zu betrachten, so werden sie sich einbilden, auch die Kirche und ihre übrigen Gaben auf gültige und rechtmäßige Weise zu besitzen, und sie werden keinen Grund mehr haben, zu uns zu kommen, da sie ja mit der Taufe auch alles übrige zu haben scheinen. Wenn sie hingegen erkennen, daß es draußen S. 355 keine Taufe gibt und daß ein Sündennachlaß außerhalb der Kirche unmöglich ist, so eilen sie umso begieriger und bereitwilliger zu uns und erflehen die Gaben und Geschenke der Mutter Kirche in der Gewißheit, daß sie überhaupt nicht zur wahren Verheißung der göttlichen Gnade gelangen können, wenn sie nicht zuvor zur wahren Kirche gekommen sind. Und die Ketzer werden sich nicht weigern, bei uns die rechtmäßige und wahre Taufe der Kirche zu empfangen, wenn sie von uns vernehmen, daß auch die bereits von Johannes Getauften von Paulus sich taufen ließen, wie wir in der Apostelgeschichte lesen.
