12. Kapitel
[Forts. v. S. 345 ] Denn nicht um ein kleines und unbedeutendes Zugeständnis an die Ketzer handelt es sich, wenn wir ihre Taufe als gültig hinnehmen; hier nimmt ja doch der ganze Ursprung des Glaubens und der heilbringende Zugang zur Hoffnung des ewigen Lebens und die göttliche Gnade zur Reinigung und Belebung der Diener Gottes ihren Anfang. Denn wenn einer bei den Ketzern die Taufe empfangen konnte, so konnte er sicherlich auch die Vergebung der Sünden erlangen. Hat er die Vergebung der Sünden erlangt, so ist er geheiligt; ist er geheiligt, so ist er ein Tempel Gottes1 geworden; ist er ein Tempel Gottes geworden, so frage ich: welches Gottes? Etwa des Schöpfers? Unmöglich, da er nicht an ihn glaubte. Oder Christi? Auch sein Tempel kann einer, der die Gottheit Christi leugnet, nicht werden. Oder des Heiligen Geistes? Da alle drei eins sind, wie kann da der Heilige Geist mit dem versöhnt sein, der ein Feind des Sohnes oder des Vaters ist?
1 Kor. 3, 16. 17 u. ö. ↩
