11. Kapitel
Laut ruft der Herr: wer dürstet, der solle kommen und von den Strömen lebendigen Wassers trinken, die aus seinem Leibe geflossen sind. Wohin soll nun der Dürstende kommen? Zu den Ketzern, wo es überhaupt keinen Quell und Strom lebendigen Wassers gibt, oder zu der einen Kirche, die des Herrn Stimme über dem einen 1 gegründet hat, der auch seine Schlüssel empfing? Das ist die eine, die alle Gewalt ihres Bräutigams und Herrn besitzt. In dieser sind wir Vorsteher, für ihre Ehre und Einheit kämpfen wir, ihre Gnade und ihren Ruhm verteidigen wir in gleicher Weise in treuer Ergebenheit. Wir tränken mit göttlicher Erlaubnis das dürstende Volk Gottes, wir bewachen die Grenzen der Lebensquellen. Wenn wir das Recht unseres Besitzes behaupten, wenn wir das Geheimnis der Einheit anerkennen, warum gelten wir dann als Verdreher der Wahrheit und Verräter der Einheit? Das echte und heilbringende und heilige Wasser der Kirche kann man nicht verderben und fälschen, wie auch die Kirche unverdorben und keusch und züchtig ist. Wenn die Ketzer der S. 345 Kirche ergeben sind und in der Kirche stehen, so können sie auch von ihrer Taufe und den übrigen heilbringenden Gütern Gebrauch machen. Wenn sie aber nicht in der Kirche sind, ja sogar gegen die Kirche handeln, wie vermögen sie dann die kirchliche Taufe zu erteilen?
Nämlich Petrus. ↩
