125. Brief — An Pater Ambrosius Mariano vom heiligen Benedikt in Madrid
Toledo, am 21. Oktober 1576
Zurückweisung zweier Kandidatinnen. Beabsichtigte Stiftung der Klöster in Madrid und Salamanka für unbeschuhte Karmeliten und andere Einzelheiten.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euerer Hochwürden!
Sie scheinen nicht zu wissen, was ich dem Pater Olea verdanke und wie sehr ich ihn liebe, da Sie mir von Angelegenheiten berichten, die er mit mir verhandelt hat oder verhandeln wird. Sie wissen doch, wie ich glaube, daß ich nicht undankbar bin. Deshalb versichere ich Sie, daß die Sache schon geregelt wäre, wenn es sich dabei nur um meine Ruhe und Gesundheit handelte. Da sie aber eine Gewissenssache ist, so genügt die Freundschaft nicht; denn Gott gegenüber habe ich größere Verpflichtungen als gegen jeden anderen. Wollte Gott, es hätte nur an der Aussteuer gefehlt! Euere Hochwürden wissen es ja; und wenn Sie es nicht wissen sollten, so können Sie es erfahren, wie viele Nonnen in unseren Klöstern ohne jegliche Aussteuer aufgenommen wurden. Um wieviel mehr hätten wir dann eine Postulantin aufgenommen, die eine gute Aussteuer hat; denn sie erhält fünfhundert Dukaten, eine Summe, mit der sie in jedem Kloster Nonne werden kann.
Mein Vater Olea kennt die Nonnen in unseren Klöstern nicht, und darum wunderte ich mich nicht, daß er es nicht glauben will. Ich weiß, daß sie Dienerinnen Gottes sind, und kenne die Lauterkeit ihrer Seelen; ich kann darum nie glauben, daß sie ohne triftigen Grund einer Novizin den Habit nehmen, da ich weiß, mit welcher Ängstlichkeit sie dabei zu Werke gehen. Sie müssen also, da sie diese Entscheidung getroffen, wichtige Gründe gehabt haben.
Es sind unser in diesen Klöstern nur wenige; da müßte die Störung, die eine für den Orden untaugliche Nonne anrichten würde, so verderblich sein, daß selbst ein minder zartes Gewissen sich Skrupel machen würde, so etwas zu veranlassen. Um wieviel mehr müßten dann jene Bedenken tragen, die in keinem Stücke unserem Herrn mißfallen wollen. Sagen mir doch Euere Hochwürden, wie ich oder irgendein Vorgesetzter diese Schwestern zwingen könne, eine Nonne aufzunehmen, wenn sie ihr die Stimme nicht geben wollen?
Denken Sie auch nicht, daß sich Pater Olea viel daraus macht. Er hat mir geschrieben, daß diese Person ihm nicht näherstehe als jede andere auf der Straße. Nur meine Sünden sind Ursache, daß er sich mit solchem Eifer für eine Sache verwendete, die nun einmal unmöglich ist; es hat mir sehr leid getan, daß ich ihm hierin nicht dienen konnte.
Vorausgesetzt nun, es wäre eine Möglichkeit vorhanden, so würde damit dieser Person kein Dienst erwiesen werden, wenn sie mit Nonnen zusammenleben müßte, die sie nun einmal nicht wollen. Ich habe für sie mehr getan, als recht und billig gewesen. Ich war Ursache, daß die Nonnen gegen ihren Willen sie noch ein Jahr lang behielten, um sie noch mehr zu prüfen und mich, wenn ich auf meiner Reise nach Salamanka in jenes Kloster käme, von allem noch besser zu unterrichten. Damit wollte ich mich dem Pater Olea gefällig erzeigen und ihn mehr zufriedenstellen. Denn ich weiß recht gut, daß diese Nonnen nicht lügen, und Euere Hochwürden wissen selbst, daß dies bei ihnen nicht einmal in unbedeutenden Dingen vorkommt. Ferner ist es auch gar nichts Neues, daß Novizinnen aus unseren Klöstern austreten; es ist dies etwas, was oft vorkommt, und keine verliert dadurch ihren guten Namen, wenn sie sagt, sie sei nicht gesund genug gewesen, um die Strenge unseres Ordens ertragen zu können. Ich habe auch noch nie gehört, daß eine deshalb weniger geachtet sei.
Es ist das für mich eine Mahnung, und ich werde in Zukunft hierin vorsichtiger sein. Und so wird denn auch die vom Herrn Nikolaus Empfohlene nicht aufgenommen werden, wie sehr sie auch Ihnen entsprechen mag. Ich habe mich anderwärts über sie erkundigt, und ich will uns keine Feindschaft dadurch zuziehen, daß ich meinen Herren und Freunden einen Dienst erweise.
Sonderbar ist es, wie Sie mich fragen können, warum ich mich um diese Sache überhaupt angenommen habe. Denn wenn man so etwas nicht mehr besprechen darf, so kann man ja gar keine Nonne mehr aufnehmen. Ich wollte dem Herrn Nikolaus einen Dienst erweisen, und man hatte mir anfangs diese Person ganz anders geschildert, als ich später erfuhr. Übrigens weiß ich, daß dem Herrn Nikolaus das Wohl dieser Klöster mehr am Herzen liegt als irgendein Privatinteresse, und so hat er sich denn auch zufriedengegeben.
Ich bitte Sie um der Liebe Gottes willen, reden Sie über diese Angelegenheit nicht mehr. Man gibt dieser Person eine bedeutende Aussteuer, mit der sie in einen anderen Orden eintreten kann. In ein Kloster, in dem nur so wenig [Nonnen] leben und in das man nur brauchbare, ja ganz auserlesene aufnehmen darf, soll sie nicht eintreten. Ist man bisher manchmal nicht mit dieser äußersten Vorsicht verfahren, so hatten wir, obgleich es selten geschah, darunter so viel zu leiden, daß man in Zukunft vorsichtiger sein muß. Veranlassen Sie den Herrn Nikolaus keineswegs, darauf zu bestehen; denn das hieße zwischen ihm und uns Unruhe säen, da wir uns von neuem weigern würden, seine Kandidatin aufzunehmen.
Lächeln mußte ich über Ihre Erklärung, Sie würden sich mit dieser Person schon gleich beim ersten Anblick auskennen. Denn bei uns Frauenspersonen kennt man sich nicht so leicht aus. Manche waren schon viele Jahre lang Beichtväter weiblicher Personen und haben sich nach dieser langen Zeit darüber entsetzt, daß sie sich so schlecht ausgekannt haben. Der Grund ist der, daß diesen Beichtenden zu einem richtigen Bekenntnis ihrer Fehler die Selbsterkenntnis fehlt und daß die Beichtväter nur nach dem urteilen, was jene ihnen sagen. Wollen Sie, mein Vater, daß wir in diesen Klöstern Ihrem Wunsche entsprechen, so senden Sie uns brauchbare Leute, und Sie werden sehen, daß wir uns bezüglich der Aussteuer leicht einigen; ist aber dies nicht der Fall, so kann ich Ihrem Wunsche nicht willfahren.
Ich will Euerer Hochwürden sagen, daß es mir leicht erschien, in Madrid ein Haus für unsere unbeschuhten Brüder zu erhalten. Und da es sich nicht um ein Kloster handelte, so wäre es meiner Ansicht nach nicht zuviel, wenn man die Erlaubnis gäbe, darin die heilige Messe zu lesen. Man gibt ja weltlichen Edelleuten eine solche Erlaubnis. Allein unser Vater, den ich hievon benachrichtigt habe, gab mir zur Antwort, es gehe das nicht an; es hieße das soviel als die ganze Sache verderben. Er scheint mir hierin auch recht zu haben. Da Sie diesen seinen Willen kannten, so hätten Sie sich entschließen sollen, so viele Brüder dort zu versammeln und die Kirche einzurichten, als hätten Sie dazu schon die Erlaubnis. Ich mußte darüber lachen. Nicht einmal ein Haus würde ich kaufen, bevor ich nicht vom Bischof die Erlaubnis hätte. In Sevilla habe ich das nicht beachtet, und Sie wissen schon, wie ich es büßen mußte. Ich habe Ihnen schon öfters gesagt, man solle in dieser Angelegenheit nichts unternehmen, ohne die schriftliche Erlaubnis des Herrn Nuntius zu besitzen.
Als mir Don Hieronymus sagte, Sie hätten sich in dieser Angelegenheit an die beschuhten Väter gewendet, war ich darüber sehr erstaunt. Ich setze wenigstens jetzt kein so großes Vertrauen auf diese Patres, und damit Euere Hochwürden nicht etwa meinen, es sei das Gegenteil bei mir der Fall, darum rede ich mit Pater Waldemar nicht über die Angelegenheit; denn ich fürchte, daß er uns nicht so freundlich gesinnt ist, um uns Gutes zu erweisen, sondern daß er uns nur freundlich entgegenkommt, um auszuforschen, was er seinen Freunden mitteilen könnte. Mein Wunsch wäre, Sie möchten diese Befürchtung mit mir teilen und ihm weder Vertrauen schenken, noch durch solche Freunde diese Angelegenheit betreiben. Überlassen Sie diese jenem, den sie angeht, und dieser ist Gott. Seine Majestät wird zur rechten Zeit das Werk zustande bringen. Eilen Sie nicht so sehr, sonst könnte das Ganze vereitelt werden.
Ich muß Euerer Hochwürden sagen, daß Don Didakus Mejia ein sehr frommer Edelmann ist, der gewiß tun wird, was er verspricht. Da er sich nun entschlossen hat, mit seinem Vetter darüber zu reden, so dürfen Sie versichert sein, daß letzterer ihm willfahren werde. Glauben Sie mir doch, daß dieser Vetter das, was er für ihn nicht tut, um so weniger seiner Tante zuliebe tun wird. Darum ist es nicht notwendig, an diese Tante oder an sonst jemand zu schreiben; denn diese erwähnten Männer sind ja ganz nahe Blutsverwandte, und diese Verwandtschaft sowie die Freundschaft des Don Didakus Mejia ist hoch anzuschlagen. Ein gutes Anzeichen ist auch dies, daß der Archidiakon sich angeboten hat, unser Bittgesuch selbst zu übergeben; denn hätte er nicht die Hoffnung, etwas ausrichten zu können, so würde er sich damit gewiß nicht befassen. Die Sache ist jetzt in gutem Gange. Drängen Euere Hochwürden ja nicht mit Ungestüm, da uns dies nur schaden könnte. Wir wollen sehen, was Don Didakus und der Archidiakon erreichen werden. Einstweilen will ich hier zu erfahren suchen, ob sonst noch jemand sich dafür verwende. Vermag der Dekan etwas, so wird ihn Doña Luise dazu bestimmen.
Der ganze Gang dieser Angelegenheit gereicht mir nur sehr zur Befriedigung und bestärkt mich in dem Glauben, daß mit dieser Stiftung Gott ein großer Dienst erwiesen werde; denn es sind alle Vorbereitungen ohne uns getroffen worden. Es ist schon viel gewonnen, wenn wir ein Haus haben, die Erlaubnis kann dann früher oder später nachkommen. Hat sie einmal der Nuntius gegeben, dann ist schon alles in Ordnung. Unser Herr wolle ihm die Gesundheit verleihen! Denn er ist uns, wie Sie sehen, überaus notwendig. Ich versichere Sie, daß Tostado den Mut nicht verliert, und ich fürchte, er möchte durchführen, was der Pater General begonnen hat.
Ich komme wieder auf das Projekt von Salamanka. Pater Johannes von Jesu ist so fieberleidend, daß ich nicht weiß, was er zur Förderung [dieses Projektes] tun könnte. Euere Hochwürden sagen mir aber auch nicht, welche Arbeit man denn von unseren Brüdern dort erwartet. Um dort ein Kollegium gründen zu können, müssen wir mit dem beginnen, was das Wichtigste ist, nämlich daß wir vom Herrn Nuntius die Erlaubnis erbitten. Hat man einmal diese erlangt, dann ist das Projekt schon ausgeführt. Nimmt man aber eine Sache in verkehrter Weise in Angriff, dann schlägt alles fehl. Was der Bischof will, ist meines Erachtens nichts anderes, als daß unsere Patres an Stelle des Herrn Diaz, der, wie ich erfahren habe, in Madrid gefangen gesetzt wurde, die Leitung der Büßerinnen übernehmen sollten. Ich weiß nicht, ob sich dies mit unserem Ordensleben verträgt. Mir scheint es nicht passend zu sein; auch würde man sich, wenn es geschähe, nicht auf zwei Monate beschränken können, ohne den Bischof zu erzürnen. Zudem zweifle ich, ob unsere Patres für die Leitung solcher Leute geeignet sind. Sie könnten vielleicht meinen, diese Personen zu einer höheren Vollkommenheit anleiten zu müssen, und dies wäre hier ein vergebliches Bemühen. Kurz, ich weiß nicht, ob der Bischof Ordensleute zu ihrer Leitung haben will.
Ich versichere Euere Hochwürden, daß hier mehr notwendig ist, als Sie meinen; anstatt zu gewinnen, könnten wir leicht verlieren. Ich bin auch der Ansicht, es schade dem Ansehen unseres Ordens, wenn die Patres die Leitung solcher Personen übernehmen, und nur zu diesem Zwecke will man sie. Die Welt soll aber in diesen Vätern nur beschauliche Einsiedler erblicken und sie nicht im Verkehr mit dergleichen Frauenspersonen sehen. Denn wenn sie diese auch ihrem schlimmen Lebenswandel entreißen, so weiß ich doch nicht, ob man einen solchen Verkehr gut deuten werde. Ich hebe alle diese bedenklichen Umstände hervor, damit Euere Hochwürden sie wohl ins Auge fassen und sich dann für das entscheiden, was Ihnen am geeignetsten zu sein scheint. Ihrem Urteile unterwerfe ich mich; denn Sie werden das Richtige treffen. Lesen Sie diese Bedenken dem Herrn Lizentiaten Padilla und dem Herrn Johann Diaz vor! Ich für meine Person habe außer dem Gesagten hierüber nichts mehr zu erwähnen. Die Erlaubnis des Bischofs können wir wohl sicher erwarten. Außerdem habe ich kein großes Vertrauen auf die diesbezüglichen Unterhandlungen des Don Teutonio; denn er hat zwar den besten Willen, allein er vermag nur wenig zu tun.
Ich erwartete den Augenblick, wo ich selbst nach Madrid gehen könnte, um die dortige Angelegenheit zu betreiben; denn ich bin eine gute Unterhändlerin, wie es Ihnen mein Freund Waldemar sagen kann, wenn Sie es nicht glauben sollten; ich möchte nicht, daß dieses Werk uuterbliebe wegen verkehrter Maßregeln, die man dabei trifft. Ein Kloster in Madrid sowohl wie in Salamanka war immer der Hauptgegenstand meiner Wünsche.
Daß man das Vorhaben, auch in Ciudad Real ein Männerkloster zu gründen, auf eine geeignetere Zeit verschob, hat mich gefreut; denn ich sehe in keiner Weise ein, wie man jetzt zum Ziele kommen könnte. Wenn von zwei Übeln das kleinere zu wählen ist, so wäre es besser, in Malagón ein Kloster zu gründen. Doña Luise hat ein inniges Verlangen darnach und würde mit der Zeit dem Kloster große Vorteile verschaffen; auch liegen viele große Ortschaften in der Umgebung, so daß es den Brüdern am nötigen Unterhalt nicht fehlen würde. Es wäre das zugleich ein passender Vorwand, unter dem die Brüder die andere Stiftung aufgeben könnten. So würde man nie meinen, daß sie das Kloster ganz aufgeben, sondern nur so lange, bis ein Haus gebaut wäre. Denn es scheint dem Ansehen des Ordens wenig förderlich zu sein, wenn die Brüder ein Haus annehmen und es am anderen Tage wieder verlassen.
Den Brief an Don Didakus Mejia habe ich dem Herrn Hieronymus übergeben. Er wird ihn wohl mit den anderen, die ich an den Grafen de Olivares schickte, abgesendet haben. Sobald ich es für notwendig erachte, werde ich ihm wieder schreiben. Mahnen Sie ihn, daß er unsere Angelegenheit nicht vergißt. Ich sage Ihnen aber wiederholt, daß Sie sich auf sein Wort verlassen können, wenn er versprochen, sich der Sache anzunehmen, und wenn er gesagt hat, daß er mit dem Archidiakon darüber verhandelt habe und die Sache für erledigt halte.
Eben schreibt er mir über eine Kandidatin, die aufgenommen werden soll und über die sich die Mutter des Paters Visitator bereits erkundigt hat. Hätten doch jene, die wir abgewiesen haben, die Eigenschaften gehabt, die diese besitzt, wir würden kein Bedenken getragen haben, sie aufzunehmen. Während ich dies schreibe, fällt mir ein, es möchte vielleicht gut sein, dem Don Didakus auch von unserer Angelegenheit Mitteilung zu machen und sie ihm aufs neue zu empfehlen, da ich ihm ja so über die erwähnte Nonne Antwort geben muß. Ich werde dies auch tun. Lassen Sie ihm den beiliegenden Brief übergeben! Gott sei mit Ihnen!
Ich bin nun sehr weitläufig gewesen, gleich als ob ich an nichts anderes mehr zu denken hätte. An den Pater Prior schreibe ich jetzt nicht, da ich eine Menge anderer Briefe zu erledigen habe und weil Seine Paternität diesen als an ihn selbst geschrieben ansehen kann. An meinen Vater Padilla viele Empfehlungen. Ich preise unseren Herrn aus Herzensgrund, daß er sich wohl befindet; die göttliche Majestät sei allezeit mit Euerer Hochwürden!
Ich werde mir den Zettel zu verschaffen suchen, obgleich ich weiß, daß ich mit Waldemar so reden muß. Könnte ich es doch recht eindringlich tun! Denn ich glaube nicht, daß er sich für uns verwenden wird.
Heute ist das Fest der [elftausend] Jungfrauen.
Euerer Hochwürden unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu
Noch andere Briefe hat man mir heute von Ihnen überbracht, ehe Didakus ankam. Senden Sie doch bei der ersten Gelegenheit den beiliegenden Brief an unseren Vater ab; ich bitte darin um einige Vollmachten. Über unsere Angelegenheit habe ich ihm nichts geschrieben; unterlassen Sie darum nicht, ihm hierüber Aufklärung zu geben.
Damit Sie sehen, wie weit mehr meine Nonnen zuwege bringen als Sie, so sende ich Ihnen ein Stück von einem Briefe der Priorin von Veas. Da können Sie sehen, welch vortreffliches Haus sie für unsere Brüder in Peñuela gefunden hat. Dadurch hat sie mir in Wahrheit einen großen Gefallen erwiesen. Ich wollte wetten, Sie hätten dies nicht so bald zustande gebracht. In Veas hat man eine Nonne aufgenommen, deren Aussteuer siebentausend Dukaten beträgt. Zwei andere, die ebensoviel mitbringen, sind zum Eintritt entschlossen. Auch eine sehr vornehme Dame, die Nichte des Grafen de Tendilla, wurde aufgenommen. Was diese an Silbergeräten geschickt, macht allein schon mehr aus als die Aussteuer der genannten [Nonnen]. Darunter sind Leuchter, Weinkannen und viele andere Dinge, deren Aufzählung zu weit führen würde. Auch ein Reliquienkästchen und ein Kreuz von Kristall hat sie geschickt.
Wie Euere Hochwürden aus den beiliegenden Briefen ersehen werden, hat man jetzt gegen diese Nonnen einen Prozeß anhängig gemacht. Erwägen Sie doch, was in dieser Angelegenheit zu tun ist. Von Erfolg könnte es sein, wenn man sich darüber mit Don Antonius bespräche. Geben Sie ihm auch die Höhe der Gitter an! Sagen Sie ihm, daß sie in dieser Höhe für uns bequemer sind und auf solche Weise auch niemandem beschwerlich fallen. Kurz, sehen Sie, was sich tun läßt!
